Die Beziehung zwischen Mann und Frau

1. Schon bevor ihr zur Erde gekommen seid, kannte ich bereits euren Lebensweg und eure Neigungen, und um euch auf eurer Lebensreise beizustehen, stellte ich auf euren Weg ein Herz, das durch seine Liebe zu euch den Pfad erhellen würde. Dieses Herz war sowohl das eines Mannes, wie das einer Frau. Damit wollte ich euch eine Hilfe geben, damit ihr zu einem Stab des Glaubens, der moralischen Kraft und der Barmherzigkeit für die würdet, die dessen bedürfen. (256, 55)

2. An dem Glück, Vater zu sein, wollte ich euch teilhaben lassen, und so machte ich euch zu Eltern von Menschen, damit ihr solchen Wesen Gestalt geben solltet, die euch gleichen, und in welche die Geister inkarnieren würden, die ich euch sende. Da es im Göttlichen und Ewigen mütterliche Liebe gibt, wollte ich, dass es im menschlichen Leben ein Wesen gäbe, das sie verkörpert, und jenes Wesen ist die Frau.

3. Im Anfang wurde das menschliche Wesen in zwei Teile geteilt. So wurden die zwei Geschlechter geschaffen, Mann und Frau. In ihm Kraft, Verstand, Würde und Hoheit; in ihr Zartheit, Anmut und Schönheit. Eines der Samen, das andere der fruchtbare Boden. Zwei Wesen, die nur vereint vollständig, vollkommen und glücklich sein können; den in ihrer Harmonie sind sie ein Fleisch, ein einziger Wille und ein einziges Ideal.

4. Wenn die Vereinigung von Gewissen und Liebe beseelt ist, heißt sie Ehe. (38, 29 – 31)

5. Wahrlich, ich sage euch: Ich sehe, dass in dieser Zeit Mann und Frau von ihrem Weg abgewichen sind.

6. Ich entdecke Männer, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen; Frauen, die der Mutterschaft ausweichen, und andere, die in die Bereiche vordringen, die für den Mann bestimmt sind, obwohl euch schon in alter Zeit gesagt wurde, dass der Mann das Haupt der Frau ist.

7. Die Frau soll sich deswegen nicht zurückgesetzt fühlen; denn jetzt sage ich euch, dass die Frau das Herz des Mannes ist.

8. Siehe, darum habe ich die Ehe eingesetzt und geheiligt. Denn in der Vereinigung dieser zwei Wesen, die geistig gleichwertig, aber körperlich verschieden sind, besteht der vollkommene Stand. (66, 68 – 69)

9. Wie wenige sind es, die danach trachten, im Paradies des Friedens, des Lichtes und der Harmonie zu leben, indem sie mit Liebe die göttlichen Gesetz erfüllen.

10. Sehr lang ist der Weg, den die Menschen zurückgelegt haben, und noch immer ziehen sie es vor, die verbotenen Früchte zu essen, die nur Leiden und Enttäuschungen in ihrem Leben anhäufen. Verbotene Früchte sind jene, die zwar gut sind, weil Gott sie geschaffen hat, die für den Menschen jedoch schädlich werden können, wenn er sich nicht gebührend vorbereitet hat oder sie im Übermaß gebraucht.

11. Der Mann und die Frau nehmen ohne Vorbereitung die Frucht des Lebens und erkennen nicht ihre Verantwortung gegenüber dem Schöpfer, wenn sie neue Wesen zur Menschwerdung auf der Erde zeugen. (34, 12 – 14)

12. Einige fragen mich: Herr, ist die menschliche Liebe vor Dir etwa unzulässig und ein Greuel und billigst Du nur die geistige Liebe?

13. Nein, Volk. Zwar stehen dem Geiste die höchsten und reinsten Empfindungen der Liebe zu, doch auch in der Materie legte ich ein Herz, damit es liebe, und ich gab ihm Gefühle, damit es durch dieselben alles liebe, was es umgibt.

14. Die Liebe, deren Wurzeln nur im Körperlichen liegen, ist den vernunftlosen Wesen eigen, weil ihnen ein Gewissen fehlt, das ihren Weg erhellt. Außerdem sage ich euch, dass aus den guten Vereinigungen immer gute Früchte hervorgehen und in ihnen Lichtgeister inkarnieren werden. (127, 7 – 8, 10)

15. Ich verlange von euch keine übermenschlichen Opfer. Ich habe weder den Mann aufgefordert, nicht mehr Mann zu sein, um mir nachzufolgen, noch habe ich von der Frau verlangt, dies nicht mehr zu sein, um eine geistige Aufgabe zu erfüllen. Den Gatten habe ich nicht von seiner Gefährtin getrennt, noch habe ich diese von ihrem Gatten entfernt, damit sie mir dienen könne; noch habe ich den Eltern gesagt, dass sie ihre Kinder verlassen oder ihre Arbeit aufgeben sollen, um mir nachfolgen zu können.

16. Dem einen wie dem anderen habe ich begreiflich gemacht, als ich sie zu Arbeitern auf diesem Weinberg machte, dass sie – um meine Diener zu sein – nicht aufhören, Mensch zu sein, und dass sie darum verstehen müssen, Gott zu geben, was Gottes ist, und der Welt, was ihr zukommt. (133, 55 – 56)

 

Die Aufgabe des Mannes

17. Euch Männern habe ich ein Erbe, ein Gut gewährt, eine Frau, die euch anvertraut ist, um sie zu lieben und zu pflegen. Und dennoch ist eure Gefährtin zu mir gekommen und hat wegen eurer Verständnislosigkeit vor mir geklagt und geweint.

18. Ich habe euch gesagt, dass ihr stark seid, dass ihr nach meinem Bild und Gleichnis geschaffen wurdet. Ich habe euch jedoch nicht aufgetragen, die Frau zu erniedrigen und eure Sklavin aus ihr zu machen.

19. Ich habe euch stark gemacht, damit ihr mich in eurem Heim vertretet: stark in der Tugend, in der Begabung, und habe euch als Ergänzung in eurem Erdenleben als Gefährtin die Frau gegeben, damit ihr in gegenseitiger Liebe die Kraft findet, den Prüfungen und wechselvollen Schicksalen die Stirn zu bieten. (6, 61)

20. Bedenket, Männer, dass oftmals ihr es wart, die in ihren Netzen tugendhafte Frauen zu Fall gebracht haben, indem ihr in ihnen die empfindsamen und schwachen Seiten gesucht habt. Doch jene Spiegel, die klar waren und die heute trübe sind, sollt ihr dazu bringen, dass sie erneut die Reinheit und Schönheit ihres Geistes widerspiegeln.

21. Warum verachtet ihr heute eben jene, die ihr früher zu einem verkommenen Leben verführt habt? Weshalb beklagt ihr euch über die Entartung der Frau? Begreift, dass wenn ihr sie auf den Weg meines Gesetzes geführt hättet, welcher das Gesetz des Herzens und des Gewissens, der Achtung und der Nächstenliebe ist, indem ihr sie mit der Liebe liebt, die erhebt, und nicht mit der Leidenschaft, die herabwürdigt, so hättet ihr keinen Grund, zu weinen und euch zu beklagen, und sie wären nicht zu Fall gekommen.

22. Der Mann sucht und erwartet bei der Frau Tugenden und Schönheit. Doch wieso verlangt ihr das, was ihr nicht verdient?

23. Ich sehe, dass ihr noch immer große Verdienste zu haben glaubt, obwohl ihr nur wenige habt. Baut mit euren Werken, Worten und Gedanken wieder auf, was ihr zerstört habt, und gebt der Ehrenhaftigkeit, der Moral und der Tugend den Wert, den sie haben.

24. Wenn ihr euch in dieser Weise bemüht, Männer, helft ihr Jesus bei seinem Rettungswerk, und euer Herz wird von Wonne erfüllt sein, wenn ihr die Heime durch gute Gattinnen und ehrbare Mütter geehrt seht. Eure Freude wird groß sein, wenn ihr seht, dass die Tugend zu jenen zurückkehrt, die sie verloren hatten.

25. Die Erlösung gilt allen. Warum sollte nicht selbst der größte Sünder erlöst werden? Deshalb sage ich euch Männern: Arbeitet mit mir zusammen, um die zu retten, die ihr ins Verderben gestürzt habt, indem ihr ihnen mit dem Licht meiner Lehre neue Hoffnung einflößt. Lasst meine liebevollen Gedanken ihren Verstand und ihr Herz erreichen. Bringt ihnen meine Botschaften auch in die Gefängnisse und Krankenhäuser, sogar zu den Orten des Morastes. Denn dort werden sie vor Reue und Schmerz weinen, weil sie nicht stark genug gewesen sind, als die Welt mit ihren Versuchungen sie ins Verderben zog.

26. Jede Frau war einmal ein Kind, jede Frau war einmal Jungfrau, deshalb könntet ihr mit Einfühlungsvermögen ihr Herz erreichen.

27. Ich werde mich jener Männer bedienen, die diese Tugenden nicht befleckt haben, und ihnen diese Aufgabe anvertrauen. Denkt daran, dass ich euch gesagt habe: „An euren Werken werdet ihr erkannt werden“. Lasst zu, dass der Geist durch die irdische Erscheinungsform spricht.

28. Doch denen, welche die von mir in jenes Wesen gelegten Liebreize nicht zu achten bereit waren, sage ich: Warum sagt ihr, dass ihr liebt, wenn es nicht Liebe ist, was ihr fühlt? Weshalb gebt ihr Anlass dazu, dass andere zu Fall kommen, und nichts hält euch davon ab? Bedenkt: Was würde euer Herz fühlen, wenn man das, was ihr mit jenen entblätterten Blumen macht, mit eurer Mutter, eurer Schwester oder mit eurer geliebten und daher geachteten Frau machen würde? Habt ihr einmal an die Wunden gedacht, die ihr den Eltern von denen geschlagen habt, die sie mit soviel Liebe großgezogen haben?

29. Fragt euer Herz in einer regelrechten Prüfung im Licht des Gewissens, ob man das ernten kann, was man nicht gesät hat.

30. Was bereitet ihr euch für euer zukünftiges Leben, wenn ihr dauernd eure Nächsten verletzt? Wieviele werden eure Opfer sein? Was wird euer Ende sein? Wahrlich, ich sage euch, ihr habt viele im Wirbelsturm eurer Leidenschaften zu Opfern gemacht. Manche gehören eurer Gegenwart an, und die anderen eurer Vergangenheit.

31. Ich will, dass das Herz und der Mund, die ein Hort der Treulosigkeiten und der Lüge waren, zu einem Hort der Wahrheit und keuscher Liebe werden.

32. Erhellt den Weg eurer Nächsten durch das Wort und euer Vorbild, damit ihr die Retter der gefallenen Frauen sein könnt. Ach wenn doch jeder von euch wenigstens eine erlösen würde!

33. Äußert euch nicht schlecht über jene Frau, weil das verletzende Wort, welches eine verwundet, alle verletzen wird, die es hören – weil von diesem Augenblick an auch jene zu bösen Richtern werden.

34. Respektiert die Handlungsweisen und die Geheimnisse anderer, denn es ist nicht eure Sache, sie zu verurteilen. Mir sind Männer, die in der Sünde zu Fall gekommen sind und die ich wieder aufrichten werde, lieber als Heuchler, die Reinheit zur Schau tragen und dennoch sündigen. Ich ziehe einen großen Sünder, der jedoch aufrichtig ist, der Vortäuschung einer falschen Tugendhaftigkeit vor. Wenn ihr euch schmücken wollt, sollen es die Festkleider der Aufrichtigkeit sein.

35. Wenn ihr eine tugendhafte Frau mit hohen Gefühlen findet und euch unwürdig fühlt, zu ihr zu kommen, obwohl ihr sie liebt, und wenn ihr sie daraufhin demütigt und verachtet und, nachdem ihr gelitten und eure Verfehlung eingesehen habt, euch ihr zuwendet, um Trost zu finden, so werdet ihr vergeblich an ihre Türe klopfen.

36. Wenn alle Frauen, die im Leben jedes einzelnen Mannes eine Rolle gespielt haben, von ihm das Wort und das Gefühl der Liebe, der Achtung und des Verständnisses empfangen hätten, befände sich eure Welt nicht auf der Höhe der Sünde, auf der sie ist. (235, 18 – 32)

 

Die Frau: Gattin und Mutter

37. Frauen, ihr seid es, die mit ihrem Gebet den geringen Frieden erhalten, der auf Erden vorhanden ist – jene, die als treue Hüterinnen des Heimes dafür sorgen, dass ihm nicht die Wärme der Liebe fehlt. Auf diese Weise vereinigt ihr euch mit Maria, eurer Mutter, um den menschlichen Hochmut zu brechen. (130, 53)

38. Frauen, die ihr den Weg dieser Welt mit euren Tränen benetzt und euren Gang durch dies Leben mit Blut kennzeichnet: Ruht euch bei mir aus, damit ihr neue Kräfte gewinnt und weiterhin der Hort der Liebe, das Feuer des Heimes, das starke Fundament des Hauses seid, das ich euch auf Erden anvertraut habe. Damit ihr auch fernerhin die Lerche seid, deren Flügel den Gatten und die Kinder bedecken. Ich segne euch.

39. Ich erhöhe den Mann und den Platz der Frau zur Rechten des Mannes. Ich heilige die Ehe und segne die Familie.

40. In dieser Zeit komme ich mit dem Schwert der Liebe, um alle Dinge zurechtzurücken, da sie zuvor durch den Menschen verschoben worden sind. (217, 29 – 31)

41. Wahrlich, ich sage euch, die menschliche Erneuerung muss bei der Frau beginnen, damit ihre Früchte, die die Menschen von morgen sein werden, frei von den Makeln sind, die euch zur Degeneration gebracht haben.

42. Danach wird es Sache des Mannes sein, seinen Teil zu diesem Werk der Wiederherstellung beizutragen. Denn jeder, der eine Frau verdorben hat, wird sie wieder aufrichten müssen.

43. Heute habe ich euch dazu inspiriert, die Frau zu retten, die auf ihrem Weg gestrauchelt ist. Und wenn ihr mir dann diejenige vorführt, die ihr gerettet habt, werde ich ihr eine Blume, Segen und sehr großen Frieden geben, damit sie nicht nochmals zu Fall kommt.

44. Wenn ihr diese Aufgabe so erfüllt, werden jene Wesen, die durch die Welt verwundet wurden, die Liebe Jesu in ihre Herzen einziehen fühlen.

45. Ich werde es vernehmen, wenn sie mir in ihrem Gebete sagen: „Mein Vater, schau nicht auf meine Sünde, sieh nur meinen Schmerz an. Richte nicht meine Undankbarkeit, blicke nur auf mein Leid“. In diesem Augenblick wird auf jenes gequälte Herz Mein Trost herabkommen, und es wird sich mit Tränen reinigen. Wenn ihr nur wüsstet, dass das Gebet des Sünders stärker empfunden ist als das des Stolzen, der sich für gerecht und rein hält. (235, 16 – 17, 43 – 45)

46. Von der Liebe, mit der ich euch das Leben gegeben habe, zeigen die Menschen nur wenige Beweise oder Kennzeichen. Von allen menschlichen Gefühlsregungen ist die, die der göttlichen Liebe am ähnlichsten ist, die mütterliche Liebe, denn in ihr ist Selbstlosigkeit, Selbstverleugnung und das Bestreben, das Kind glücklich zu machen, auch wenn es Opfer kostet. (242, 39)

47. Euch unfruchtbaren Frauen sagt der Meister: Ihr habt euch sehr gewünscht und darum gebeten, dass euer Leib zu einem Quell des Lebens werde, und habt gehofft, dass eines abends oder eines morgens in eurem Innern das Pochen eines zarten Herzens zu vernehmen ist. Aber die Tage und Nächte sind verstrichen, und nur Schluchzer entrangen sich eurer Brust, weil kein Kind an eure Pforten gepocht hat.

48. Wieviele von euch, die ihr mich hört, und die ihr von der Wissenschaft aller Hoffnung beraubt worden seid, werdet fruchtbar werden müssen, damit ihr an meine Macht glaubt und mich viele durch dieses Wunder erkennen. Wachet und geduldet euch. Vergesst meine Worte nicht! (38, 42 – 43)

 

Die Erziehung der Kinder und Jugendlichen

49. Familienväter, vermeidet Fehler und schlechte Beispiele. Ich verlange keine Vollkommenheit von euch, nur Liebe und Fürsorge für eure Kinder. Bereitet euch im Geist und in der Materie vor, denn im Jenseits warten große Legionen von Geistern auf den Augenblick, um unter euch Mensch zu werden.

50. Ich will eine neue Menschheit, die nicht nur an Zahl, sondern auch an Tugend zunimmt und sich mehrt, damit die Menschen die verheißene Stadt nahe sehen und ihre Kinder es erreichen, im neuen Jerusalem zu wohnen.

51. Ich will, dass sich die Erde mit Menschen guten Willens füllt, welche Früchte der Liebe sind.

52. Zerstört das Sodom und Gomorrha dieser Zeit, lasst nicht zu, dass euer Herz sich an deren Sünden gewöhnt, und tut es nicht deren Bewohnern gleich. (38, 44 -47)

53. Weist euren Kindern mit Eifer den Weg, lehrt sie, die Gesetze des Geistes und der Materie zu erfüllen. Und wenn sie sie verletzen, so weist sie zurecht, denn ihr als Eltern vertretet mich auf Erden. Erinnert euch dann an Jesus, der voll heiligen Zornes den Händlern von Jerusalem für alle Zeiten eine Lektion erteilte, indem er die Sache Gottes, die unwandelbaren Gesetze verteidigte. (41, 57)

54. Heute seid ihr keine kleinen Kinder mehr und könnt den Sinngehalt meiner Unterweisungen verstehen. Auch wisst ihr, dass euer Geist nicht zugleich mit dem Körper, den ihr besitzt, entstand, und dass der Ursprung des einen nicht der des anderen ist. Jene Kindlein, die ihr in euren Armen wiegt, tragen in ihren Herzen Unschuld, doch in ihrem Geist bergen sie eine Vergangenheit, die zuweilen länger und unheilvoller ist als die ihrer eigenen Eltern. Wie groß ist die Verantwortung derer, die jene Herzen pflegen sollen, damit deren Geist Fortschritte auf seinem Entwicklungsweg macht.

55. Blickt deswegen nicht mit weniger Liebe auf eure Kinder. Bedenkt, dass ihr nicht wisst, wer sie sind, noch was sie getan haben. Vermehrt vielmehr eure Zuwendung und Liebe ihnen gegenüber und dankt eurem Vater, dass er seine Barmherzigkeit in euch gelegt hat, um euch zu Führern und Beratern eurer geistigen Geschwister zu machen, für die ihr hinsichtlich deren Körper und Blut vorübergehend Eltern seid. (56, 31 – 32)

56. Ich sage den Familienvätern, dass sie ebenso, wie sie sich um die materielle Zukunft ihrer Kinder sorgen, sich auch um deren geistige Zukunft kümmern sollen, aufgrund der Mission, die sie in dieser Hinsicht auf die Welt mitgebracht haben. (81, 64)

57. Wisset, dass der Geist, wenn er inkarniert, alle seine Fähigkeiten mitbringt, dass seine Bestimmung bereits niedergeschrieben ist, und dass er daher nichts auf der Welt erst empfangen muss. Er bringt eine Botschaft mit oder eine Sühneaufgabe. Manchmal erntet er eine gute Saat, und ein andermal bezahlt er eine Schuld. Aber immer empfängt er in diesem Leben eine Lektion der Liebe, die ihm der Vater gibt.

58. Ihr, die ihr eure Kinder durch dies Leben geleitet, sorgt dafür, dass sie, wenn die Zeit kindlicher Unschuld vorüber ist, den Weg meines Gesetzes beschreiten. Erweckt ihre Gefühle, offenbart ihnen ihre Fähigkeiten und regt sie immer zum Guten an. Und wahrlich, ich sage euch, wen ihr mir in dieser Weise zuführt, der wird von dem Licht überströmt werden, das von jenem göttlichen Feuer ausstrahlt, welches meine Liebe ist. (99, 64 – 65)

59. Geistig habt ihr schon einen weiten Weg zurückgelegt, und nun seid ihr erstaunt angesichts der Intuition und der Entfaltung, die die neuen Generationen von ihrer zartesten Kindheit an offenbaren. Denn es sind Geister, die viel erlebt haben und nun wiederkommen, um der Menschheit voranzuschreiten – die einen auf den Wegen des Geistes und die anderen auf den Wegen der Welt, je nach ihren Fähigkeiten und ihrer Mission. Doch bei ihnen allen werden die Menschen inneren Frieden feststellen. Diese Wesen, von denen ich zu euch spreche, werden eure Kinder sein. (220, 14)

60. Meint ihr, dass ein Kind angesichts des schlechten Beispiels eines irdischen Vaters, der lasterhaft oder bösartig ist, einen Fehler begeht, wenn es nicht seiner Lebensweise folgt? Oder meint ihr, dass das Kind dazu verpflichtet ist, den Schritten seiner Eltern zu folgen?

61. Wahrlich, ich sage euch, das Gewissen und die Vernunft sollen es sein, die euch auf den rechten Pfad leiten. (271, 33 – 34)

62. Die gesegnete Unschuld wird von der Verderbtheit der Welt angesteckt. Die Jugendlichen folgen ihrem Weg in atemberaubendem Lauf, und auch die Jungfrauen haben Schamhaftigkeit, Keuschheit und Sittsamkeit verloren. All diese Tugenden sind aus ihren Herzen entschwunden. Sie haben die weltlichen Leidenschaften genährt und verlangen nur nach den Vergnügungen, die sie ins Verderben führen.

63. Ich spreche zu euch in aller Klarheit, damit ihr euch aufmacht und einen festen Schritt in der Entwicklung eures Geistes tut. (344, 48)

64. Entzündet in der Jugend die Liebe zum Nächsten. Gebt ihr große und edle Ideale, denn die Jugend wird es sein, die morgen darum kämpft, ein Dasein zu erreichen, in welchem Gerechtigkeit, Liebe und die heilige Freiheit des Geistes erstrahlt. Bereitet euch vor, denn die große Schlacht, von der die Prophezeiungen sprechen, ist noch nicht gekommen. (139, 12)

 

Ein Wort an die Kinder und Jungfrauen

65. Ihr Geister habt in mir alle einen göttlichen Vater. Und wenn ich euch im materiellen Leben menschliche Eltern gegeben habe, so geschah es, damit sie eurem Körper das Leben geben und euren himmlischen Vater bei euch vertreten. Ich habe euch gesagt: „Du sollst Gott über alles Geschaffene lieben“, und habe hinzugefügt: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren“. Vernachlässigt also nicht eure Pflichten. Wenn ihr die Liebe eurer Eltern nicht dankbar anerkannt habt und ihr sie noch auf der Welt habt, so segnet sie und anerkennt ihre Verdienste. (9, 19)

66. An diesem Tag spreche ich besonders zu den Mädchen, die morgen durch ihre Gegenwart das Leben eines neuen Heimes erhellen müssen Sie sollen wissen, dass das Herz der Gattin und das der Mutter Leuchten sind, die jenes Heiligtum erhellen, so wie der Geist den inneren Tempel erhellt.

67. Bereitet euch schon jetzt darauf vor, damit euch euer neues Leben nicht überrascht. Bereitet schon jetzt den Weg, auf dem eure Kinder gehen werden – jene Geister, die auf die Stunde warten, sich eurem Schoß zu nähern, um Gestalt und menschliches Leben anzunehmen, um eine Aufgabe zu erfüllen.

68. Seid meine Mitarbeiter bei meinen Plänen der Wiederherstellung, in meinem Werk der Erneuerung und der Gerechtigkeit.

69. Wendet euch ab von den vielen Versuchungen, die eure Schritte in dieser Zeit umlauern. Betet für die sündigen Städte, wo so viele Frauen zugrunde gehen, wo so viele Heiligtümer geschändet werden und wo so viele Lampen erlöschen.

70. Verbreitet durch euer Beispiel den Samen des Lebens, der Wahrheit und des Lichtes, der den Folgen des Mangels an Vergeistigung in der Menschheit Einhalt gebietet.

71. Jungfrauen dieses Volkes. Erwacht und rüstet euch zum Kampfe! Werdet nicht blind durch die Leidenschaften des Herzens, lasst euch nicht vom Unwirklichen verblenden. Entfaltet eure Gaben der Intuition, der Inspiration, eure Empfindsamkeit und euer Zartgefühl. Werdet stark in der Wahrheit, und ihr werdet eure besten Waffen zugerüstet haben, um dem Kampf dieses Lebens gewachsen zu sein.

72. Um mit eurem Blut die Liebe weiterzugeben, um euren Kindern mit der Essenz des Lebens beizustehen, welches die Liebe ist, von der ich soviel zu euch spreche, müsst ihr sie zuvor erleben, euch von ihr durchdringen lassen und sie zutiefst fühlen. Das ist es, was meine Unterweisung in euren Herzen bewirken will. (307, 31 – 36)

 

Ehe und Familie

73. Das Gesetz der Ehe kam als ein Licht herab, das durch das Gewissen der Erzväter sprach, damit sie erkennen sollten, dass die Vereinigung von Mann und Frau ein Bündnis mit dem Schöpfer bedeutet. Die Frucht dieser Vereinigung ist das Kind, in welchem das Blut seiner Eltern zusammenfließt als ein Beweis dafür, dass, was vor Gott verbunden wird, auf Erden nicht gelöst werden darf.

74. Jenes Glück, das der Vater und die Mutter empfinden, wenn sie ein Kind zur Welt gebracht haben, ist dem ähnlich, das der Schöpfer erlebte, als er Vater wurde, indem er seinen vielgeliebten Kindern Leben gab. Wenn ich euch später durch Mose Gesetze gab, damit ihr die Gefährtin auszuwählen verstündet und nicht die Frau eures Nächsten begehrtet, so geschah es, weil die Menschen sich aufgrund ihrer Willensfreiheit auf die Wege des Ehebruchs und der Leidenschaften verirrt hatten.

75. Nachdem diese Zeit vergangen war, kam ich in Jesus zur Welt und erhöhte die Ehe und damit die menschliche Gesittung und Tugend durch meine gütige Unterweisung, die immer Gesetz der Liebe ist. Ich sprach in Gleichnissen, um mein Wort unvergesslich zu machen und machte aus der Ehe eine geheiligte Institution.

76. Jetzt, da ich aufs neue unter euch bin, frage ich euch, Männer und Frauen: Was habt ihr aus der Ehe gemacht? Wie wenige können darauf befriedigend antworten! Meine geheiligte Institution ist entweiht worden, aus jenem Lebensquell entspringen Tod und Schmerz. Auf dem reinen Weiß dieses Gesetzesblattes befinden sich die Schandflecken und Spuren von Mann und Frau. Die Frucht, die süß sein sollte, ist bitter, und der Kelch, den die Menschen trinken, ist voll Galle.

77. Ihr entfernt euch von meinen Gesetzen, und wenn ihr strauchelt, fragt ihr euch angstvoll: Warum gibt es soviel Schmerz? Weil die Begierden des Fleisches immer die Stimme des Gewissens überhört haben. Jetzt frage ich euch: Warum habt ihr keinen Frieden, obwohl ich euch alles Notwendige gegeben habe, damit ihr glücklich seid?

78. Ich habe am Himmelszelt einen blauen Mantel ausgebreitet, damit ihr unter ihm eure Liebesnester bautet, damit ihr dort, fern von den Versuchungen und Verwicklungen der Welt, mit der Einfachheit der Vögel lebtet. Denn in der Einfachheit und im aufrichtigen Gebet kann man den Frieden meines Reiches und die Offenbarung vieler Geheimnisse fühlen.

79. Jeder, der sich vor meiner Göttlichkeit ehelich verbindet – auch wenn seine Vereinigung von keinem Geistlichen bestätigt ist – schließt einen Pakt mit mir, einen Vertrag, der im Buch Gottes aufgezeichnet bleibt, in welchem alle Geschicke niedergeschrieben sind.

80. Wer kann diese beiden ineinander verflochtenen Namen von dort auslöschen? Wer kann auf der Welt lösen, was in meinem Gesetz vereinigt worden ist?

81. Wenn ich euch trennen würde, würde ich mein eigenes Werk zerstören. Wenn ihr mich gebeten habt, auf der Erde vereinigt zu sein, und ich es euch gewährt habe – warum haltet ihr hernach eure Gelöbnisse nicht und verleugnet eure Schwüre? Ist das etwa kein Hohn auf mein Gesetz und meinen Namen? (38, 32 – 37, 39 – 41)

82. Ich habe zum Herzen der Frau, Mutter und Gattin gesprochen, die im Herzen nicht die Reinheit zu erhalten verstand, noch dem Lebensgefährten und den Kindern die Wärme der Zärtlichkeit und des Verständnisses zu geben vermochte.

83. Wie könnten Männer und Frauen ihr geistiges Leben erhöhen, wenn sie nicht zuvor die schweren Fehler korrigiert haben, die in ihrem menschlichen Leben existieren?

84. Mein Werk macht es erforderlich, dass seine Jünger durch die Lauterkeit und die Wahrhaftigkeit der Handlungsweisen in ihrem Leben davon Zeugnis abzulegen verstehen.

85. Die einen wie die anderen frage ich: Habt ihr Kinder? Dann habt Erbarmen mit ihnen. Wenn ihr auch nur für einen Augenblick deren Geist erblicken könntet, würdet ihr euch unwürdig fühlen, euch ihre Eltern zu nennen. Gebt ihnen keine schlechten Beispiele. Hütet euch davor, in Gegenwart der Kinder ein Geschrei zu erheben.

86. Ich weiß, dass es in dieser Zeit wie nie zuvor Probleme innerhalb der Ehen gibt – Probleme, für die die Betreffenden nur eine Lösung finden: die Trennung, die Scheidung.

87. Wenn der Mensch vom geistigen Wissen die nötige Kenntnis hätte, würde er keine so schweren Fehler begehen. Denn er würde im Gebet und in der Vergeistigung die Inspiration finden, um die schwierigsten Verwicklungen zu lösen und die härtesten Prüfungen zu bestehen.

88. Mein Licht erreicht alle Herzen, auch die betrübten und niedergeschlagenen, um ihnen neuen Lebensmut zu geben. (312, 36 – 42)

89. In der Zweiten Zeit betrat ich das Heim vieler Ehepaare, die nach dem Gesetz Moses getraut worden waren, und wisst ihr, wie ich viele von ihnen antraf? Streitend, die Saat des Friedens, der Liebe und des Vertrauens zerstörend. Ich sah Feindschaften und Zwietracht in den Herzen, an ihrem Tisch und ihrem Lager.

90. Ich betrat auch das Heim von vielen, die – ohne dass ihr Eheleben durch das Gesetz bestätigt worden war – sich liebten und lebten, wie es die Lerchen in ihrem Nest tun, und ihren kleinen Liebling liebkosten und beschützten.

91. Wie viele gibt es, die unter ein- und demselben Dach wohnen und sich doch nicht lieben, und da sie sich nicht lieben, auch nicht vereint, sondern geistig getrennt sind! Doch sie lassen ihre Entzweiung nicht bekannt werden, aus Furcht vor einer göttlichen Strafe oder den menschlichen Gesetzen oder dem Urteil der Gesellschaft. Und dies ist keine Ehe, bei diesen Menschen gibt es weder Gemeinschaft noch Wahrhaftigkeit.

92. Dennoch führen sie ihre falsche Gemeinsamkeit vor, besuchen Familien und Kirchen, gehen spazieren, und die Welt verurteilt sie nicht, weil sie ihre fehlende Liebe zu verheimlichen verstehen. Wie viele dagegen, die sich lieben, müssen sich verstecken, ihre wirkliche Einigkeit verheimlichen und Verständnislosigkeit und Ungerechtigkeiten ertragen.

93. Der Mensch hat sich nicht hoch genug entwickelt, um durchzublicken und das Leben seines Nächsten richtig zu beurteilen. Jene Menschen, die die geistlichen und weltlichen Gesetze in Händen halten, bringen nicht die wahre Gerechtigkeit zur Anwendung, um solche Fälle zu ahnden.

94. Aber jene Zeiten des Verständnisses und der Einsichtigkeit, die ich euch ankündige, in der sich die Menschheit vervollkommnen wird, werden kommen. Und dann werdet ihr wie in den Zeiten der Patriarchen vor Moses erleben, dass die Vereinigung der Liebenden so geschieht, wie ich es an diesem Tag bei meinen Kindern gemacht habe: in geistiger Weise. So werdet es auch ihr in jenen künftigen Zeiten machen: in Gegenwart der Eltern derer, die sich vereinen werden, der Freunde und Verwandten, in größter Geistigkeit, Brüderlichkeit und Freude. (357, 25 – 27)