Der Erlösungswille Gottes

1. Wenn es auf der Welt keine Unwissenheit gäbe, wenn kein Blut flösse, wenn es nicht Schmerz und Elend gäbe, wäre kein Grund vorhanden, dass mein Geist sich materialisiert, indem er sich euren Sinnen wahrnehmbar macht. Aber ihr braucht mich. Ich weiß, dass nur meine Liebe euch in diesen Zeiten retten kann, und daher bin ich gekommen.

2. Wenn ich euch nicht lieben würde – was würde es schon bedeuten, dass ihr euch zugrunderichtet, und was bedeutete schon euer Schmerz? Doch ich bin euer Vater – ein Vater, der den Schmerz des Kindes in sich fühlt, weil jedes Kind ein kleiner Teil von ihm ist. Darum gebe ich euch in jedem meiner Worte und in jeder Inspiration das Licht der Wahrheit, das für den Geist das Leben bedeutet. (178, 79 – 80)

3. Hier bin ich unter euch und poche an euer Herz. Meint ihr etwa, dass mein Friede vollkommen ist, wenn ich euch in ständigen Feindschaften verstrickt sehe? Deshalb bin ich als großer Streiter gekommen, um gegen die Finsternis und das Böse zu kämpfen, und mit mir sind gleichfalls die Geister des Guten gekommen, die Geistige Welt, um mein Werk zu vollenden. Wie lange wird dieser Kampf dauern? Bis alle meine Kinder gerettet sind. Aber ich habe nicht Schmerz mit mir gebracht, ich will euch nur durch Liebe umwandeln. 268, 31)

4. Mein Wort wird den Menschen wie in vergangenen Zeiten wiederum unbequem sein, doch werde ich ihnen die Wahrheit sagen. Ohne jemanden bloßzustellen, nannte ich den Heuchler einen Heuchler, den Ehebrecher einen Ehebrecher, und böse den Bösewicht. Die Wahrheit war entstellt worden, und es war notwendig, dass sie wieder erstrahlte, so wie jetzt, wo die Wahrheit verheimlicht worden ist, und deshalb muss sie erneut vor den Augen der Menschen ans Licht kommen. (142, 31)

5. Nicht einmal, sondern mehrere Male und auf verschiedene Weise verkündete und verhieß ich meinen Jüngern mein erneutes Kommen. Ich kündigte euch die Zeichen an, die mein Kommen anzeigen würden – Zeichen in der Natur, Ereignisse in der Menschheit, weltweite Kriege, die Sünde auf ihrem Höhepunkt. Damit die Welt nicht einem Irrtum erliege und mich erneut als Mensch erwarte, ließ ich sie wissen, dass Christus auf der Wolke käme, das heißt im Geiste.

6. Jene Verheißung wurde erfüllt. Hier ist der Meister im Geiste und spricht zur Welt. Hier ist der Herr des Friedens und des Reiches des Lichts, der eine unermesslich große Arche baut, in der die Menschen Zuflucht finden und sich retten können wie in der ersten Zeit, als Noah die Arche baute, um den menschlichen Samen zu retten. (122, 52 – 53)

7. Die Art und Weise, in der ich mich in dieser Zeit offenbart habe, ist anders als die der Zweiten Zeit, doch meine Absicht ist die gleiche: Die Menschheit zu retten, sie aus jenem Wirbelsturm entfernen, dem sie auf ihrem Weg begegnet ist und dem sie nicht zu entrinnen vermochte.

8. Die Versuchung ist in all ihrer Macht entfesselt, und der Mensch ist wie ein kleines Kind gefallen und hat große Leiden erfahren. Er leert seinen Leidenskelch und ruft nach mir in seiner tiefen Verwirrung, und der Vater ist bei ihm gewesen.

9. Noch sind in dem Kelch die Hefen übrig geblieben, doch ich werde euch helfen, jene Schmerzen zu ertragen, welche die Folge eures Ungehorsams sind. Wohl euch, die ihr mich hört, denn ihr werdet stark sein! Doch was wird mit den anderen sein, wenn sie jenes große Leid trifft? Wird ihr Geist aus Mangel an Glauben zusammenbrechen? Das Gebet Israels muss ihnen Halt geben. (337, 38)

10. Ich suche euch mit unendlicher Liebe. Ich habe in euren Geist soviel Anmut und so viele Gaben gelegt, dass ich nicht bereit bin, auch nur ein einziges meiner Kinder zu verlieren. Ihr seid Teil meines Geistes, seid etwas von meinem Wesen – kann es falsch sein, dass ich euch mit soviel Eifer und solcher Liebe suche ?

11. Immer, wenn ich herabkomme, um euch mein Wort zu geben, finde ich Letzte unter den Scharen; es sind jene, die mich in ihren Herzen am meisten fragen. Doch ich bin ihnen zu Gefallen und antworte immer auf ihre Fragen.

12. Heute fragen mich die Zugletztgekommenen, was der Zweck meiner Wiederkunft ist, worauf ich antworte, dass der Sinn der ist, den Menschen zu befähigen, durch sich selbst zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückzukehren. (287, 19 – 20)

 
 

Irrtümer und oberflächliche Gottesdienste

13. Die Dritte Zeit ist für die Menschheit voll und ganz angebrochen. Es sind etwa 2000 Jahre vergangen, seit ich euch mein Wort gegeben habe; doch jene Lehre ist trotz der verstrichenen Zeit noch nicht in der ganzen Menschheit bekannt geworden, weil ich nicht von all meinen Kindern geliebt werde. Dennoch bringen mir alle Verehrung entgegen, alle suchen einen einzigen Göttlichen Geist, welcher der meine ist. Doch ich sehe keine Einigkeit unter den Menschen, ich sehe unter ihnen nicht denselben Glauben, dieselbe Erhebung und Erkenntnis, und daher komme ich als Heiliger Geist, um sie in mir zu vereinen, um sie mit meiner Lehre der Wahrheit zu vervollkommnen, mit meinem unwandelbaren Worte, mit meinem Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit. (316, 4)

14. Die Trübung des Verstandes, der Mangel an Glauben, die Unkenntnis der Wahrheit sind Finsternis für den Geist, und darum befindet sich die Menschheit heute auf einem Irrweg. Wie haben sich jene Menschen vermehrt, die dahinleben, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, wohin sie gehen!

15. Ich wusste, dass für die Menschen eine solche Zeit kommen würde, voller Schmerz, Verwirrung, Unsicherheit und Misstrauen. Ich versprach, euch aus dieser Finsternis zu retten, und hier bin ich: Ich bin der Geist der Wahrheit. Weshalb wollt ihr mich erneut als Mensch? Erinnert ihr euch nicht, dass ich als Mensch starb und euch sagte, dass ich euch in meinem Reich erwarten würde? Damit machte ich euch begreiflich, dass der Geist ewig ist, unsterblich. (99, 7 – 8)

16. Mein Wort in dieser Zeit erinnert euch an das Vergangene, offenbart euch die Geheimnisse und kündigt euch das Kommende an. Es wird alles richtig stellen, was die Menschen verbogen und entkräftet haben. Denn ich als Hüter der Wahrheit komme mit dem Schwert meines Eifers und meiner Gerechtigkeit, um alles Falsche niederzureißen, um die Heuchelei und die Lüge zu zerschlagen, um erneut die Händler aus dem Tempel der Wahrheit zu verjagen.

17. Begreift, dass ihr die Wahrheit nicht in Büchern, Ratschlägen oder Geboten von Menschen zu suchen braucht, um eure Rettung zu erlangen.

18. Ihr alle müsst gerettet werden; ich entdecke nicht einen, der bereits auf festem Boden steht. Ihr seid Schiffbrüchige inmitten einer Sturmnacht, in der jeder um sein eigenes Leben ringt, ohne an seinen Nächsten zu denken, weil sein Leben in Gefahr ist.

19. Doch wahrlich, ich sage euch, ich bin euer einziger Retter, der ein weiteres Mal auf der Suche nach denen herbeikommt, die sich verirrt haben, weil sie sich von der Schifffahrtsroute entfernt haben, welche das Gesetz ist. Ich erhelle euren Weg, damit ihr an Land kommt, zu jenem gesegneten Land, das euch erwartet, weil es in seinem Schoß unendliche Schätze für den Geist birgt. (252, 37 – 40)

20. So, wie man den Göttlichen Weisungen einst falsche Deutungen gegeben hat, ebenso wurde meine Lehre in dieser Zeit verfälscht. So wurde es notwendig, dass der Meister erneut kam, um euch zu helfen, und euch von euren Irrtümern frei zu machen, da es von sich aus nur sehr wenige schaffen, sich aus ihren Verirrungen zu befreien.

21. Zwar versprach ich euch schon damals, dass ich wiederkommen würde. Doch muss ich euch auch dies sagen, dass ich es tat, weil ich wusste, dass eine Zeit kommen würde, in der die Menschheit in der Überzeugung, auf dem Wege meiner Lehren zu wandeln, sehr weit von ihnen entfernt sein würde; und dies ist die Zeit, für die ich meine Wiederkunft ankündigte. (264, 35 – 36)

22. In der Zweiten Zeit wurde Christus – derselbe, der in diesem Augenblick zu euch spricht – Mensch und wohnte auf Erden. Doch jetzt ist er im Geist bei euch und erfüllt so ein Versprechen, das er der Menschheit gegeben hat: das Versprechen, in einer neuen Zeitepoche wiederzukommen, um euch den höchsten Trost und das Licht der Wahrheit zu bringen und dabei alles zu erhellen und zu erläutern, was den Menschen offenbart worden ist. (91, 33)

23. Die Menschheit ist orientierungslos, doch ich bin gekommen, um sie durch das Licht des Heiligen Geistes zu führen, und damit sie mein Wort an seinem Sinngehalt erkennt.

24. Im Laufe der Zeit sind jene Schriften, die meine Jünger hinterließen, von den Menschen verändert worden, und darum gibt es Zwietracht unter den Konfessionen. Doch ich werde alle meine Lehren erläutern, um die Menschheit in einem einzigen Licht und in einem einzigen Willen zu vereinigen. (361, 28 – 29)

25. Heute bricht für die Welt eine neue Etappe an, in der der Mensch größere Freiheit im Denken erstreben wird, in der er kämpfen wird, um die Ketten der Knechtschaft zu sprengen, die sein Geist mit sich geschleppt hat. Es ist die Zeit, in der ihr die Völker im Verlangen nach geistiger Nahrung und wahrem Licht die Schranken des Fanatismus überschreiten sehen werdet. Und ich sage euch, dass keiner, der auch nur einen Augenblick das Glück erlebt, sich frei zu fühlen, um nachzudenken, zu forschen und zu handeln, jemals wieder freiwillig in sein Gefängnis zurückkehren wird. Denn nun haben seine Augen das Licht geschaut, und sein Geist war entzückt angesichts der Göttlichen Offenbarungen. (287, 51)

26. Ich wusste, dass die Menschen meine Lehre von Generation zu Generation immer mehr mystifizieren, mein Gesetz verändern und die Wahrheit verfälschen würden. Ich wusste, dass die Menschen meine Verheißung zurückzukehren, vergessen würden und dass sie sich nicht mehr als Brüder betrachten, sich gegenseitig mit den grausamsten, feigsten und unmenschlichsten Waffen töten würden.

27. Doch nun ist die Zeit und der verheißene Tag gekommen und hier bin ich. Verurteilt nicht die Art und Weise, die ich gewählt habe, um mich euch kundzutun; denn nicht die Welt hat mich zu richten, sondern ich bin es, der die Menschheit richtet, weil jetzt die Zeit ihres Gerichts ist.

28. Ich errichte ein Reich im Herzen der Menschen – kein irdisches Reich, wie viele es erwarten, sondern ein geistiges – dessen Macht der Liebe und der Gerechtigkeit entspringt und nicht den Mächten der Welt.

29. Ich sehe, dass manche erstaunt sind, mich so sprechen zu hören. Doch ich frage euch: Warum wollt ihr mich euch immer mit Seide, Gold und Edelsteinen bekleidet vorstellen? Warum wollt ihr zu allen Zeiten, dass mein Reich von dieser Welt ist, während ich euch das Gegenteil offenbarte? (279, 61 – 64)

30. Ich habe euch bereits vorausgesagt, dass der Kampf heftig sein wird, denn jeder hält seine Religion für vollkommen und seine Art sie auszuüben, für untadelig. Doch ich sage euch, dass wenn es so wäre, ich keinen Grund gehabt hätte, in dieser Zeit zu kommen und zu euch zu sprechen.

31. Ich gebe euch durch Inspiration eine zutiefst geistige Lehre, weil ich sehe, dass das Heidentum in euren Kultformen regiert und dass der schlechte Same des Fanatismus euch mit Unwissenheit und Hassgefühlen vergiftet hat.

32. Mein Schwert des Lichtes ist in meiner Rechten. Ich bin der Streiter und König, der alles Widersetzliche, alles bestehende Übel und alles Falsche zerstört. Wenn mein Kampf zu Ende ist, und die Herzen gelernt haben, sich zu vereinen, um zu beten und zu leben, wird der Blick eures Geistes mich im unendlichen Licht und im ewigen Frieden entdecken. „Dies ist mein Reich“, werde ich euch sagen, „und ich bin euer König, denn dazu bin ich da, und dazu habe ich euch erschaffen: um zu herrschen“. (279, 72 – 74)

 

Aufklärung über das wahre Leben

33. Alle Menschen wissen, dass ich der Vater alles Geschaffenen bin und dass die Bestimmung der Wesen in mir ist. Dennoch habe ich von ihnen weder ihre Aufmerksamkeit noch ihre Achtung empfangen. Sie erschaffen gleichfalls, sind auch Herren, und glauben Macht zu haben über das Geschick ihrer Nächsten – wozu sich also vor mir beugen?

34. Auf diese Weise hat der Mensch meine Geduld auf die Probe gestellt und meine Gerechtigkeit herausgefordert. Ich habe ihm Zeit gegeben, um die Wahrheit zu finden, aber er hat nichts von mir annehmen wollen. Ich kam als Vater und wurde nicht geliebt; danach kam ich als Meister und wurde nicht verstanden. Doch da es notwendig ist, die Menschheit zu retten, komme ich jetzt als Richter. Ich weiß, dass der Mensch gegen meine Gerechtigkeit aufbegehren wird, denn er wird Mich auch als Richter nicht verstehen und wird sagen, dass Gott sich gerächt hat.

35. Ich wollte, alle würden begreifen, dass Gott keine Gefühle der Rache hegen kann, weil Seine Liebe vollkommen ist. Ebenso wenig kann er den Schmerz senden; ihr selbst seid es, die ihn durch eure Sünden anzieht. Meine göttliche Gerechtigkeit steht über eurem Leid und selbst über eurem Tod. Der Schmerz, die Hindernisse, die Misserfolge sind die Prüfungen, die der Mensch sich ständig auferlegt, und die Früchte seiner Saat sind das, was er nach und nach erntet. Mir genügt es, bei jeder dieser Lebenskrisen mein Licht zu eurem Geist gelangen zu lassen, damit er sein Heil erreicht. (90, 5 – 7)

36. Es ist der Geist der Wahrheit, der herniederkommt, um Geheimnisse aufzuklären und euch das notwendige Wissen zu offenbaren, um euch des wahren Lebens zu erfreuen. Er ist der göttliche Trost, der sich auf eure Leiden ergießt, um euch ein Zeugnis dafür zu geben, dass das göttliche Gericht nicht Strafe noch Rache ist, sondern ein Gericht der Liebe, um euch zum Licht, zum Frieden und zur Seligkeit zu bringen. (107, 24)

37. Wisset, dass der, der es erreicht etwas von dem zu verstehen und zu erkennen, was jenen vorbehalten ist, die sich erheben, seinen Geist nicht mehr von jenem Licht losreißen kann, das ihm offenbart wurde. Ob er unbekannte Welten betritt oder ein ums andere Mal zur Erde zurückkehrt: was er einmal als einen göttlichen Lichtfunken empfing, wird immer wieder aus dem Reinsten seines Wesens empordringen als Ahnung, als eine göttliche Inspiration. Zuweilen wird es wie ein süßes Erwachen oder wie ein himmlischer Gesang aufleben, welcher das Herz mit Wonne überfluten wird, wie eine Sehnsucht nach Rückkehr in die Geistige Heimat. Das ist es, was meine Lehre für die Geister bedeutet, die in dieses Leben zurückkehren. Dem Anschein nach vergisst der Geist seine Vergangenheit, aber in Wahrheit verliert er die Kenntnis meiner Unterweisung nicht.

38. Denen, die daran zweifeln, dass es das göttliche Wort ist, das in diesem Augenblick und in dieser Form zu ihnen spricht, sage ich, dass, wenn sie mir nicht jenen Namen geben wollen, wenn sie dies Wort nicht dem Göttlichen Meister zuschreiben wollen, sie sich den Sinngehalt dieser Unterweisung vornehmen, jedem seiner Gedanken auf den Grund gehen sollen; und wenn sie beim Nachdenken über das, was sie vernommen haben, zu dem Schluss kommen, dass es Licht und Wahrheit für die Menschheit enthält, sollen sie es als Maßstab für ihre Schritte auf Erden verwenden und damit ihr Leben umwandeln.

39. Ich weiß, dass ich euch die wahre Weisheit übergebe. Was die Menschen glauben, ändert nicht das Geringste an meiner Wahrheit. Doch es ist notwendig, dass der Mensch die Gewissheit dessen hat, was er glaubt, was er weiß und was er liebt. Nur deswegen stelle ich mich bisweilen in meinen Kundgebungen auf das Niveau der Menschheit, um so zu erreichen, dass sie mich erkennt. (143, 54 – 56)

40. Die Vorstellung, die die Menschen von mir haben, ist sehr begrenzt, ihre Erkenntnis über das Geistige sehr gering, ihr Glaube sehr klein.

41. Die Religionen schlummern in einem jahrhundertelangen Traum, ohne einen Schritt voranzukommen, und wenn sie erwachen, sind sie nur in ihrem Innern rege und wagen nicht, den Kreis zu durchbrechen, den sie sich durch ihre Traditionen geschaffen haben.

42. Es werden die Geringgeachteten, die Armen, die Einfachen und Unwissenden sein, die im Verlangen nach Licht, nach einem reinen geistigen Umfeld, nach Wahrheit und Fortschritt jenen Kreis verlassen. Sie sind es, die die Glocke und den Weckruf erschallen lassen werden, wenn sie die Zeit meiner neuen Offenbarungen im Zeitalter der Vergeistigung kommen fühlen.

43. Die Menschen möchten das Geheimnis des Geistigen Lebens entdecken – jenes Daseins, in das sie unwiderruflich eingehen müssen und welches kennenzulernen sie eben deshalb interessiert.

44. Die Menschen fragen, betteln, bitten um Licht aus Barmherzigkeit, weil sie die Notwendigkeit zur Vorbereitung fühlen. Doch als Antwort auf alles sagt man ihnen, dass das Geistige Leben ein Geheimnis sei und dass der Wunsch, den Schleier zu lüften, der es bedeckt, eine Anmaßung und eine Gotteslästerung sei.

45. Wahrlich, ich sage euch, jene nach Wahrheit und nach Licht Dürstenden werden die Quelle, deren Wasser ihren Durst löscht, nicht auf der Welt finden. Ich werde es sein, der jenes Wasser der Weisheit, das die Geister zu trinken verlangen, vom Himmel herabsendet. Ich werde meinen Brunnquell der Wahrheit auf jeden Geist und jeden Verstand ergießen lassen, damit die Geheimnisse zunichte werden. Denn ich sage euch noch einmal, dass nicht ich es bin, der sich für die Menschen in Geheimnisse hüllt, sondern ihr es seid, die sie erschaffen.

46. Zwar wird es in eurem Vater immer etwas geben, das ihr niemals erkennen werdet, wenn ihr bedenkt, dass Gott unendlich ist, und dass ihr nur Partikelchen seid. Aber dass ihr nicht wissen sollt, wer ihr in der Ewigkeit seid, dass ihr für euch selbst ein undurchdringliches Geheimnis sein sollt, und dass ihr warten müsst, bis ihr in das Geistige Leben eintretet, um es kennenzulernen – dies ist von mir nicht vorgeschrieben.

47. Es ist richtig, dass in den vergangenen Zeiten nicht in dieser Weise zu euch gesprochen wurde und auch keine weitreichende Aufforderung dazu erging, in das Licht geistiger Erkenntnisse vorzudringen. Aber nur deshalb nicht, weil die Menschheit in der Vergangenheit nicht die dringende Notwendigkeit zu wissen fühlte, die sie heute fühlt, noch geistig und verstandesmäßig befähigt war, zu verstehen. Wenn sie auch immer suchte und herumstocherte, so geschah dies doch mehr aus Neugierde als aus wirklichem Verlangen nach Licht.

48. Damit die Menschen den Weg finden, der sie zu jenem Licht führt, und damit sie in der Lage sind, jenes Wasser der Quelle des Lebens und der Weisheit zu empfangen, müssen sie zuvor jeden äußerlichen Kult aufgeben und aus ihren Herzen jeden Fanatismus beseitigen. Wenn sie dann in ihren Herzen die Gegenwart des lebendigen und allmächtigen Gottes zu fühlen beginnen, werden sie aus dem Innersten ihres Wesens eine neue, unbekannte Andächtigkeit aufsteigen fühlen, voll Empfindung und Aufrichtigkeit, voll Erhebung und Herzlichkeit, welche das wahre Gebet sein wird, offenbart durch den Geist.

49. Dies wird der Beginn seines Aufstiegs zum Lichte sein, der erste Schritt auf dem Wege zur Vergeistigung. Wenn der Geist dem Menschen das echte Gebet offenbaren kann, wird er ihm auch alle Fähigkeiten offenbaren können, die er besitzt, sowie die Art und Weise, sie zu entfalten und auf den Weg der Liebe zu leiten. (315, 66 – 75)

50. Ihr könnt in meiner Kundgebung dieselben Unterweisungen wie die der Zweiten Zeit finden. Aber in dieser Ära habe ich euch durch das Licht meines Heiligen Geistes das Unergründliche offenbart, und in der Zwiesprache von Geist zu Geist werde ich euch weiterhin neue und sehr große Lehren offenbaren. Den ganzen Inhalt des Sechsten Siegels werde ich euch in dieser Offenbarungsepoche bekannt geben, die euch für die Zeit vorbereiten wird, in der ich das Siebte Siegel lösen werde. So werdet ihr das Unergründliche immer mehr erkennen. So werdet ihr entdecken, dass die Geistige Welt die Heimstätte aller Geister ist, das unendliche und wunderbare Vaterhaus, das euch im hohen Jenseits erwartet, wo ihr den Lohn für die Werke empfangen werdet, die ihr mit Liebe und Barmherzigkeit an euren Brüdern getan habt. (316, 16)

 

Die Entwicklung, Vergeistigung und Erlösung des Menschen

51. Ich gebe euch Meine Unterweisung nicht nur als einen moralischen Zügel für eure materielle Natur; vielmehr werdet ihr mit ihr die größeren Höhen eurer geistigen Vollendung ersteigen können.

52. Ich gründe keine neue Religion unter euch und diese Lehre verleugnet die vorhandenen Religionen nicht. Dies ist eine Botschaft der Göttlichen Liebe für alle, ein Ruf an alle gesellschaftlichen Einrichtungen. Wer die göttliche Absicht versteht und meine Gebote erfüllt, wird sich zum Fortschritt und zur Höherentwicklung seines Geistes hingeführt fühlen.

53. Solange der Mensch nicht die Vergeistigung begreift, die er in seinem Leben haben muß, wird der Friede noch lange nicht zu einer Realität auf der Welt werden. Wer dagegen mein Liebesgesetz erfüllt, wird weder den Tod noch das Gericht fürchten, das seinen Geist erwartet. (23, 12 – 13o.)

54. Ich will euch mit diesen Offenbarungen nicht nur den Frieden der Welt bringen und euch die Leiden durch körperliche Linderung erleichtern. Ich gebe euch mit dieser Kundgebung die großen Lehren, die zu euch von eurer geistigen Entwicklung sprechen. Denn wenn ich euch nur die Güter der Welt hätte bringen wollen – wahrlich, ich sage euch, dafür hätte genügt, die Wissenschaftler zu beauftragen, die ich durch Intuition erleuchte und denen ich die Geheimnisse der Natur offenbart hätte, damit sie aus ihr den Heilbalsam nähmen, um euch von euren körperlichen Leiden zu heilen.

55. Mein Werk will euch weitere Horizonte zeigen, jenseits eures Planeten, mit jener unendlichen Zahl von Welten, die euch umgeben – Horizonte, die kein Ende haben, die euch den Weg zur Ewigkeit weisen, die euch gehört. (311, 13 – 14)

56. Meine geistige Lehre hat verschiedene Ziele oder Aufgaben. Eine ist jene, den Geist in seiner Verbannung zu trösten und ihm begreiflich zu machen, dass der Gott, der ihn schuf, ihn ewig in seinem Reich des Friedens erwartet. Eine andere ist, ihn wissen zu lassen, über wieviele Gaben und Fähigkeiten er verfügen kann, um seine Rettung und seine Erhebung oder Vervollkommnung zu erreichen.

57. Dies Wort bringt die Botschaft der Vergeistigung, die den Menschen die Augen öffnet, damit sie die Wirklichkeit von Angesicht schauen, die sie nur in dem, was sie sehen, in dem, was sie berühren, oder in dem, was sie mit ihrer menschlichen Wissenschaft beweisen, zu finden glauben. Sie merken nicht, dass sie dabei das Vergängliche Realität nennen, und das Ewige, wo die wahre Realität existiert, verkennen und leugnen.

58. Lasst diese Botschaft von Nation zu Nation, von Haus zu Haus gehen und ihre Saat des Lichts, des Trostes und des Friedens hinterlassen damit die Menschen einige Augenblicke innehalten und ihrem Geist eine Ruhepause gönnen. Diese ist unerlässlich, damit er sich besinnt und sich erinnert, dass jeder Augenblick der seiner Rückkehr zur geistigen Ebene sein kann, und dass von seinen Werken und seiner Saat die Frucht abhängt, die er bei seiner Ankunft im geistigen Leben, erntet. (322, 44 – 46).