Die Liebe des himmlischen Vaters

1. Wundert euch nicht, dass meine Liebe euch trotz eurer Sünden überallhin folgt. Ihr alle seid meine Kinder. Auf dieser Welt habt ihr ein Abbild der göttlichen Liebe in der Liebe eurer Eltern gehabt. Ihr könnt ihnen den Rücken kehren, ihre Autorität nicht anerkennen, ihren Anordnungen nicht gehorchen und ihren Ratschlägen kein Gehör schenken. Ihr könnt mit euren bösen Handlungen eine Wunde in ihren Herzen verursachen, könnt Anlass geben, dass ihre Augen von so vielem Weinen austrocknen, dass sich auf ihren Schläfen weiße Haare zeigen und ihre Gesichter von den Spuren des Leides gezeichnet werden. Doch niemals werden sie aufhören, euch zu lieben, und sie werden nur Segen und Vergebung für euch haben.

2. Doch wenn diese Eltern, die ihr auf der Erde gehabt habt und die nicht vollkommen sind, euch so große Beweise einer reinen und erhabenen Liebe gegeben haben – warum seid ihr dann erstaunt, dass der, welcher diese Herzen schuf und ihnen jene Aufgabe, Eltern zu sein, gab, euch mit vollkommener Liebe liebt? – Die Liebe ist die höchste Wahrheit. Um der Wahrheit willen wurde ich Mensch, und um der Wahrheit willen starb ich als Mensch. (52, 27)

3. Meine Liebe soll euch nicht in Erstaunen setzen, doch zweifelt auch nicht an ihr, wenn ihr erlebt, dass ihr in der Welt oft einen sehr bitteren Kelch leert.

4. Der Mensch kann tief sinken, von Finsternis erfüllt sein oder zögern, zu mir zurückzukehren. Doch für alle wird der Zeitpunkt kommen, an dem sie mich in ihrem eigenen Wesen spüren, mich nicht mehr ferne fühlen und mich auch nicht als einen Fremden betrachten oder mein Dasein, meine Liebe und meine Gerechtigkeit leugnen können. (52, 30)

5. Ich will euch nicht als Angeklagte vor mir sehen, will euch immer als meine Kinder betrachten, für die meine Vaterliebe immer zur Hilfe bereit ist. Ich habe euch zum Ruhm meines Geistes geschaffen, und damit ihr in mir glücklich seid. (127, 41)

6. Lernt, mich zu lieben, erkennt, wie meine Liebe euch trotz eurer Verstöße und Sünden überallhin folgt, ohne dass ihr euch ihrem Einfluss entziehen oder ihr ausweichen könnt. Erkennt: je schwerer eure Verfehlungen sind, desto größer ist mein Erbarmen mit euch.

7. Die Bosheit der Menschen möchte meine Liebe abwehren, aber sie kommt nicht gegen sie an, weil die Liebe die universelle Kraft, die göttliche Macht ist, die alles erschafft und alles bewegt.

8. Der Beweis für alles, was ich euch sage, ist der, den ich euch gegeben habe, als ich mich unter euch in dieser Zeit kundtat, in der die Menschheit sich im Abgrund ihrer Sünde verirrt hat. Meine Liebe kann keinen Ekel vor der menschlichen Sünde empfinden, wohl aber Mitleid.

9. Erkennt mich, kommt zu mir, um eure Flecken im kristallklaren Brunnquell meiner Barmherzigkeit abzuwaschen. Bittet, bittet, so wird euch gegeben werden. (297, 59 – 62)

10. Für Augenblicke glauben die Menschen, meiner so unwürdig zu sein, dass sie nicht begreifen, dass ich sie so sehr lieben kann. Und wenn sie sich einmal damit abgefunden haben, ferne von ihrem Vater zu leben, erbauen sie sich ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen, schaffen ihre Gesetze und gründen ihre Religionsgemeinschaften. Daher ist ihre Überraschung groß, wenn sie mich kommen sehen. Dann fragen sie: Liebt uns unserer Vater wirklich so sehr, dass er auf solche Weise eine Möglichkeit sucht, sich uns mitzuteilen?

11. Menschen, ich kann euch nur sagen, dass ich das, was mein ist, nicht zugrunde gehen lasse, und ihr seid mein. Ich liebte euch, noch bevor ihr wart, und werde euch ewig lieben. (112, 14 – 15)

 

Der göttliche Schutz

12. Jünger, ich habe euch alle Unterweisungen gegeben, die der Geist in seiner Entwicklung benötigt.

13. Wohl denen, die die Wahrheit erkennen, denn sie werden den Weg schnell finden. Andere weisen die göttlichen Unterweisungen immer zurück, weil ihnen ihre Werke den meinen überlegen erscheinen.

14. Ich liebe euch alle. Ich bin der Hirte, der seine Schafe ruft, der sie vereint und zählt und täglich mehr haben möchte – der sie nährt und liebkost, für sie sorgt und sich freut, wenn er sieht, dass es viele sind, obwohl er manchmal weint, wenn er sieht, dass nicht alle folgsam sind.

15. Dies sind eure Herzen: viele von euch kommen zu mir, aber wenige sind es, die mir wirklich nachfolgen. (266, 23 – 26)

16. Nehmt euer Kreuz und folgt mir in Demut. Vertraut darauf, dass – während ihr jemandem Trost zusprecht, einem Herzen Frieden oder einem Geist Licht bringt – ich auf alles achten werde, was mit eurem materiellen Leben in Beziehung steht, und ich werde nichts vernachlässigen.

17. Glaubt daran, dass, wenn ich zu eurem Geist spreche, ich auch einen Blick in euer Herz werfe, um in ihm seine Sorgen, seine Bedürfnisse und seine Wünsche zu entdecken. (89, 6 – 7)

18. Es gib keine Rassen oder Stämme, so unkultiviert sie euch auch erscheinen mögen – auch jene, die ihr nicht kennt, weil sie in unzugänglichen Wäldern wohnen – die nicht Bekundungen meiner Liebe erfahren hätten. Sie haben im Augenblick der Gefahr himmlische Stimmen vernommen, die sie beschützen, behüten und beraten.

19. Ihr habt niemals verlassen gelebt. Seit Anbeginn, da ihr zum Leben erstandet, seid ihr unter dem Schutzschild meiner Liebe gewesen.

20. Ihr Menscheneltern, die ihr eure Kinder zärtlich liebt: Wärt ihr fähig, sie ihrem Schicksal zu überlassen, wenn sie kaum in dieses Leben hineingeboren worden sind, wenn sie eure Fürsorge, eure Hingabe, eure Liebe am meisten benötigen?

21. Ich habe euch um eure Kinder besorgt gesehen, selbst wenn sie das Erwachsenenalter erreicht hatten. Selbst um jene, die sich vergehen, die euch verletzt haben, sorgt ihr euch mit der größten Liebe.

22. Doch wenn ihr auf die Nöte eurer Kinder in dieser Weise reagiert – wie wird dann wohl die Liebe eures himmlischen Vaters sein, der euch liebte, noch bevor ihr existiert habt?

23. Immer bin ich euch zu Hilfe gekommen. Und in dieser Zeit, in der ich euch mit einer größeren geistigen Entwicklung antreffe, habe ich euch gelehrt, wie ihr kämpfen müsst, um die unheilvollen Kräfte zunichte zu machen, und die Art und Weise, die Schwingungen des Guten zu vermehren. (345, 39 – 42)

24. Ihr tretet nun in einen neuen Abschnitt eures Lebens ein; der Weg ist gebahnt. Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir. Ich sage euch nicht, dass es auf diesem Weg keine Prüfungen gibt; aber immer, wenn ihr eine schwierige Wegstrecke durchquert oder einen Leidenskelch leert, werdet ihr eine Stimme vernehmen, die euch ermutigt und euch berät, wird meine Liebe bei euch sein, die euch beisteht und euch erhebt, und ihr werdet die sanfte Liebkosung meines Heilbalsams fühlen. (280, 34)

25. Wenn ich sehe, dass ihr euch vom Schmerz besiegen lasst und dass ihr, anstatt aus ihm die Lehren zu ziehen, die jede Prüfung enthält, euch damit begnügt, zu weinen, zu fluchen oder einfach auf den Tod zu warten als das Ende eurer Leiden, dann nahe ich mich euch, um euer Herz liebevoll anzusprechen, ihm Trost und Hoffnung zu geben und es zu stärken, damit es sich selbst, seine Schwachheit und seinen Mangel an Glauben überwindet, und es über die Prüfungen triumphieren kann. Denn in diesem Triumph liegt der Friede, das Licht und das geistige Glücklichsein, welches das wahre Glück ist. (181, 10)

26. Wenn ihr bedenkt, dass ich selbst in den kleinsten Wesen der Natur bin – wie sollte ich euch da verleugnen und mich von euch trennen, nur weil ihr Unvollkommenheiten an euch habt, da ihr mich gerade dann am meisten benötigt?

27. Ich bin das Leben und bin in allem, deshalb kann nichts sterben. Denkt gründlich nach, damit ihr nicht an die Ausdrucksweise gebunden bleibt. Bringt eure Sinne zur Ruhe und entdeckt mich im Kern des Wortes. (158, 43 – 44)

28. Kehrt in euer Inneres ein, und ihr werdet dort das Heiligtum, die Bundeslade finden. Ihr werdet eine Quelle, einen Born der Gnaden und Segnungen entdecken.

29. Es gibt keinen hilflosen Geist. Niemand ist enterbt. Angesichts meiner Göttlichen Barmherzigkeit gibt es im ganzen Universum keinen einzigen, der sich arm nennen kann, von seinem Vater verstoßen; keinen, der sich aus den Landen des Herrn verbannt nennen könnte.

30. Wer sich enterbt fühlt, tut dies, weil er in sich selbst nicht die Gnadengaben entdeckt hat, oder weil er sich gerade in der Sünde verirrt hat, weil er verblendet ist, oder weil er sich unwürdig fühlt.

31. Ihr sollt diese Gnadengaben immer in euch entdecken. Dann werdet ihr erleben, dass euch meine Gegenwart niemals fehlen wird, dass immer Brot, Heilbalsam, Waffen, Schlüssel und alles, was ihr benötigt, in euch selbst vorhanden sein wird, weil ihr die Erben meines Reiches und meiner Herrlichkeit seid. (345, 87)

32. Zwischen dem Vater und den Kindern gibt es ein Band, das niemals zerreißen kann, und dieses Band ist die Ursache dafür, dass zwischen dem göttlichen Geist und dem von euch allen eine Zwiesprache stattfindet. (262, 35)

33. Die Menschheit benötigt meine Liebe, mein Wort, das bis auf den Grund ihrer Herzen gelangen muss. Der Meister kämpft unermüdlich darum, dass eure Geister täglich mehr erleuchtet werden, damit sie sich, von Unwissenheit befreit, zu höheren Regionen erheben können.

34. Die Tore meines Reiches stehen offen, und das Wort des Vaters kommt mit unendlicher Liebe zu euch, um euch erneut den Weg zu zeigen.

35. Ich bin nochmals zur Menschheit gekommen, doch sie hat mich nicht gefühlt, weil ich geistig erschienen bin und ihr Materialismus groß ist. Da euer Geist meinem göttlichen Geist entsprang – weshalb haben die Menschen mich dann nicht empfunden? Weil sie ihren Geist an den Materialismus gebunden haben, an die niederen Leidenschaften.

36. Doch hier ist das Lamm Gottes, das als Licht zu euch gelangt, um euch zu erleuchten und die Wahrheit zu bringen. (340, 13 – 15)

 

Die göttliche Demut

37. Wundert euch nicht, dass – obwohl ich der Herr alles Geschaffenen bin – ich unter euch erscheine und um Liebe bitte. Ich bin der Gott der Sanftmut und der Demut. Ich prahle nicht mit meiner Grösse, vielmehr verberge ich meine Vollkommenheit und meine Pracht, um eurem Herzen näherzukommen. Wenn ihr mich in all meiner Herrlichkeit schauen würdet – wie sehr würdet ihr über eure Verfehlungen weinen! (63, 48)

38. Habt ihr nicht begriffen, dass ich in der Zweiten Zeit Mensch wurde, um euch die grösste Demutslehre zu geben? Erinnert euch, dass ich in Jesus unter den Armen geboren wurde und unter ihnen lebte, dass ich mit ihnen auf den Wegen wanderte, dass ich ihre Wohnungen aufsuchte und mich an ihren Tisch setzte, dass ich ihre kranken Körper heilte, ihre Kinder liebkoste, mit allen litt und weinte. (31, 23)

39. Begreift, dass mein Wort euren Verstand nicht mit eitlen Philosophien erfüllt. Es ist die Essenz des Lebens. Ich bin kein Reicher, der euch weltlichen Reichtum anbietet. Ich bin der alleinige Gott, der euch das Reich des wahren Lebens verheißt. Ich bin der demütige Gott, der sich ohne Gepränge seinen Kindern naht, um sie mit seiner Liebkosung und seinem wundertätigen Wort auf dem Sühneweg aufzurichten. (85, 55)

40. Seid meine Diener, und ihr werdet niemals von mir gedemütigt werden.

41. Seht: Ich bin nicht als König gekommen, noch trage ich Szepter oder Krone. Ich bin unter euch als Beispiel von Demut, und mehr noch: als euer Diener.

42. Bittet mich, und ich werde euch geben. Befehlt mir, und ich werde gehorchen, um euch einen weiteren Beweis meiner Liebe und meiner Demut zu geben. Ich bitte euch nur, dass ihr mich erkennt und meinen Willen tut. Und wenn ihr auf Hindernisse stoßt bei der Erfüllung eurer Pflichten, so betet und überwindet in meinem Namen, und eure Verdienste werden größer sein. (111, 46)

43. Der Vater spricht zu euch – Jener, der niemanden hat, um sich vor ihm im Gebet zu verneigen. Doch wahrlich, ich sage euch, wenn es über mir jemand Größeren gäbe, würde ich mich vor ihm verneigen, denn in meinem Geist wohnt die Demut.

44. Bedenkt, wie ihr – obwohl ihr meine kleinen Kinder seid – mich dazu veranlasst hernieder zu kommen, um zu euch zu sprechen, euch anzuhören und zu trösten, anstatt dass ihr darum ringt, zu mir empor zu steigen. (125, 19)

45. Erlebt in euren Herzen die Wonne, euch von eurem Vater geliebt zu fühlen, der euch niemals durch seine Größe erniedrigt hat, sondern diese in seiner vollkommenen Demut offenbart hat, um euch groß zu machen und euch dahin zu bringen, euch des wahren Lebens in seinem Reich zu erfreuen, welches weder Anfang noch Ende hat. (101, 63)

 

Die göttliche Empfindsamkeit

46. Wenn ihr glaubt, dass Jesus, weil er Gottes Sohn war, keinen Schmerz spürte, irrt ihr euch. Wenn ihr glaubt, dass ich frei von Schmerz bin, weil ich heute im Geist komme, so seid ihr gleichfalls in einem Irrtum befangen. Wenn ihr denkt, dass – weil ich weiß, dass ihr schließlich alle bei mir sein werdet – ich heute nicht leide, so habt ihr auch darin nicht recht. Wahrlich, ich sage euch, es gibt kein anderes Wesen, das empfindsamer ist als der göttliche Geist.

47. Ich frage euch: Wer gab allen Wesen die Empfindsamkeit? Was könnt ihr Gutes tun, das nicht Freude bei mir auslöst? Und was könnt ihr Böses tun, das nicht wie eine Wunde für meine Empfindsamkeit ist? Seht, das ist der Grund, weshalb ich euch sage, dass die Menschheit mich von neuem gekreuzigt hat. Wann werde ich von meinem Kreuz herabgenommen und von der Dornenkrone befreit? (69, 34)

48. Wenn manche sich als meine Feinde erheben, sehe ich sie nicht als solche an, sondern nur als Bedürftige. Diejenigen, die sich für Gelehrte halten und mein Dasein leugnen, blicke ich mit Mitleid an. Jene, die versuchen, mich im Herzen der Menschen zu vernichten, betrachte ich als Unwissende, da sie glauben, die Macht und die Waffen zu haben, um den zu vernichten, welcher der Urheber des Lebens ist. (73, 33)

49. Ich zeige mich euch als ein liebevoller Vater, als ein demütiger Meister, niemals gleichgültig gegenüber euren Leiden und immer nachsichtig und barmherzig gegenüber euren Unvollkommenheiten, denn ihr werdet in meinen Augen immer Kinder sein.

50. Ich muss euch richten, wenn ich sehe, wie die Kinder, die mit so viel Liebe geschaffen und für das ewige Leben bestimmt wurden, auf Erden hartnäckig den Tod suchen, ohne sich um das geistige Leben zu kümmern, noch den Wunsch haben, die Vollkommenheiten kennen zu lernen, die jenes Dasein für sie bereithält. (125, 59 – 60)

51. Da ich euer Vater bin, muss ich notwendigerweise mitfühlen, was die Kinder fühlen. Nur so werdet ihr begreifen, dass – während jeder von euch leidet und seinen eigenen Schmerz fühlt – der göttliche Geist den Schmerz all seiner Kinder miterleidet.

52. Als Beweis dieser Wahrheit kam ich zur Welt, um Mensch zu werden und ein Kreuz zu tragen, das allen Schmerz und alle Sünde der Welt darstellte. Doch wenn ich als Mensch die Last eurer Unvollkommenheiten auf meinen Schultern trug und all euren Schmerz fühlte – könnte ich mich dann als Gott gefühllos zeigen angesichts der Trübsale meiner Kinder? (219, 11 – 12)

 

Vergebung, Gnade und Erbarmen Gottes

53. Ich bin der einzige, der die Bestimmung aller kennt, der einzige, der den Weg kennt, den ihr zurückgelegt habt und den ihr noch durchlaufen müsst. Ich bin es, der eure Leiden und eure Freuden versteht. Ich weiß, wieviel ihr gewandert seid, um die Wahrheit und die Gerechtigkeit zu finden. Meine Barmherzigkeit ist es, die den angsterfüllten Ruf dessen empfängt, der mich innerlich um Vergebung für seine Verfehlungen bittet.

54. Und als Vater erfülle ich jede inständige Bitte, sammle eure Tränen, heile eure Gebrechen, lasse euch fühlen, dass euch vergeben ist und ihr von euren Schandflecken losgesprochen seid, damit ihr euer Leben neu gestaltet.

55. Auch bin ich der einzige, der euch die Beleidigungen, die mir von euch, die ihr meine Kinder seid, zugefügt werden, vergeben kann. (245, 39 – 41)

56. In dieser Zeit erleuchtet euch mein Wort aufs neue. Ich will meine Gnade im Überfluss ausgießen, damit ihr rein und zugerüstet seid. Doch wenn ihr erneut in Sünde fallt, so erkenne, Volk, dass nicht ich es bin, der euch von meinem Schoß entfernt, sondern dass ihr es seid, die sich von mir entfernen, obwohl dies nicht mein Wille ist. Doch meine Vergebung und meine Liebe sind wie offene Tore, um jeden zu empfangen, der reuevoll zu mir zurückkehren möchte. (283, 69)

57. In der Liebe, mit der ich euch vergebe und euch korrigiere, gebe ich mich zu erkennen. Als ihr nach eurem Willen gelebt und dabei fortwährend den Vater verletzt habt, schnitt ich den Faden jenes Sündendaseins nicht ab, versagte ich euch weder die Luft, noch das Brot. Ich verließ euch nicht im Schmerz, noch überhörte ich eure Klage. Und die Natur umgab euch weiterhin mit ihrer Fruchtbarkeit, ihrem Licht und ihren Segnungen. So gebe ich mich den Menschen zu erkennen und offenbare mich ihnen. Niemand kann euch auf Erden mit dieser Liebe lieben, und niemand kann euch so vergeben, wie ich es tue.

58. Euer Geist ist ein Same, den ich von Ewigkeit her pflege und vervollkommne, bis er die schönsten Blüten und die vollkommensten Früchte trägt. Wie könnte ich euch absterben lassen oder der Gewalt der Unwetter überlassen? Wie euch auf eurem Weg im Stich lassen, wo ich doch der einzige bin, der die Bestimmung aller Geschöpfe kennt? (242, 31 – 33)

59. Ihr, die ihr auf Irrwegen geht: Ich bin bereit, euch zu empfangen und euch meine Kraft und mein Licht zu geben, wenn ihr mich ruft. Es ist nicht von Bedeutung, wenn ihr in eurer Materie und in eurem Geist die Spur der großen Sünder tragt. Ich werde bewirken, dass ihr jene segnet, die euch beleidigt haben, und dass ihr Gott segnet, weil er jenes Wunder in euch für möglich gehalten hat. Dann werdet ihr die Liebe Christi in eurem Herzen zu fühlen beginnen.

60. Manche werden beim Hören dieser Worte denken: Wie ist es möglich, dass die großen Sünder diese Gnade ebenso empfangen können wie die Gerechten, die sie für ihre Verdienste besitzen?

61. Oh Menschen, Menschen, die ihr nicht weiter als eure Augen seht! Ich habe euch meine Wohltaten immer aus Gnade gegeben, noch bevor ihr sie verdient habt.

62. Ich antworte sowohl auf einen reinen Gedanken, als auch auf die traurige Klage dessen, der sich mir befleckt naht, wann immer sich ihm – wegen seines Mangels an Liebe zu seinen Brüdern – ein noch so kleiner Funke von Demut oder Erkenntnis entringt.

63. Ich bin der Verteidiger der Schwachen, die in ihrer großen Unfähigkeit und Unwissenheit Tränen vergießen. Ich bin die göttliche Hoffnung, die die Weinenden ruft und tröstet. Ich bin der gütige Jesus, der den in seinem Schmerz und in seiner Sühne Stöhnenden sanft liebkost.

64. Ich bin euer Heiland, euer Erlöser. Ich bin die für den Menschen begreifliche Wahrheit. (248, 18 – 21)