Der rückwirkende Segen guter Werke

1. Beobachtet alle Formen menschlichem Elends, von Schmerz, von Bedürftigkeit, und lasst euer Herz beim Anblick des Schmerzes, der euch überall umgibt, immer mitfühlender werden.

2. Wenn ihr im Innersten eures Wesens einen hochherzigen und edlen Drang fühlt, Gutes zu tun, so lasst diesen Impuls überhandnehmen und sich bekunden. Es ist der Geist, der seine Botschaft mitteilt, weil er seinen Körper willig und bereit gefunden hat. (334, 3 – 4)

3. Seid darauf bedacht, dass die Liebestätigkeit unter euren Bestrebungen an erster Stelle steht und bereut niemals, wohltätig gewesen zu sein. Denn durch diese Tugend werdet ihr die größten Befriedigungen und Glücksgefühle eures Daseins haben und zugleich alle Weisheit, Kraft und Erhebung, die jeder edle Geist ersehnt, erreichen.

4. Durch die Barmherzigkeit gegenüber euren Brüdern werdet ihr euren Geist läutern und auf diese Weise alte Schulden begleichen. Ihr werdet euer menschliches Leben veredeln und euer geistiges Leben erhöhen.

5. Wenn ihr dann einst an die Pforte gelangt, an die ihr alle einmal klopfen werdet, wird eure Seligkeit sehr groß sein, weil ihr den Willkommensruf vernehmen werdet, den euch die Geistige Welt entbieten wird, die euch segnen und zum Werk der Erneuerung und Vergeistigung berufen wird. (308, 55 – 56)

6. Ich sage euch: Gesegnet seien jene meiner Arbeiter, die in ihrem Herzen das Leid derer mitzufühlen vermögen, die ihre Freiheit oder Gesundheit eingebüßt haben, und die diese besuchen und trösten. Denn eines Tages werden sie einander wieder begegnen – sei es in diesem oder einem anderen Leben -, und ihr wisst nicht, ob diese dann nicht mehr Gesundheit, größere Freiheit und mehr Licht haben als jene, die ihnen die Botschaft der Liebe in ein Gefängnis oder ein Krankenhaus brachten. Dann werden sie sich in ihrer Dankbarkeit erkenntlich zeigen und jenem die Hand entgegenstrecken, der sie ihnen zu einer anderen Zeit reichte.

7. Jener Augenblick, da ihr ihrem Herzen mein Wort nahe brachtet – jener Moment, in welchem eure Hand über ihre Stirne strich und ihr sie an mich denken und mich fühlen ließet, wird niemals aus ihrem Geist getilgt werden, so wenig wie in ihrem Verstand euer Gesicht und eure brüderliche Stimme in Vergessenheit geraten werden, weshalb sie euch überall erkennen werden, wo ihr euch auch befindet. (149, 54 – 55)

8. So, wie der Windhauch und die Sonne euch liebkosen, so, mein Volk, sollt ihr eure Nächsten liebkosen. Dies ist die Zeit, in der Bedürftige und Notleidende überreichlich vorhanden sind. Begreift, dass der, der euch um eine Gefälligkeit bittet, euch die Gnade gewährt, anderen nützlich zu sein und für eure Erlösung zu arbeiten. Er gibt euch die Gelegenheit, barmherzig zu sein und dadurch eurem Vater ähnlich zu werden. Denn der Mensch ist geboren, um über die Welt den Samen des Guten auszustreuen. Versteht also, dass, wer euch bittet, euch einen Gefallen tut. (27, 62)

 

Echte Wohltätigkeit

9. O Jünger, eure höchste Aufgabe wird die Liebestätigkeit sein! Oft werdet ihr sie im Verborgenen ohne Prahlerei tun, ohne die linke Hand wissen zu lassen, was die rechte getan hat. Aber es wird Gelegenheiten geben, bei denen eure Liebestätigkeit von euren Brüdern gesehen werden soll, damit sie lernen, sich daran zu beteiligen.

10. Seid wegen des Lohnes unbesorgt! Ich bin der Vater, der die Werke seiner Kinder mit Gerechtigkeit belohnt, ohne ein einziges zu vergessen.

11. Ich habe euch gesagt, dass, wenn ihr ein Glas Wasser mit wahrer Liebe geben werdet, dies nicht unbelohnt bleiben wird.

12. Selig sind, die zu mir sagen, wenn sie bei mir anlangen: „Herr, als Lohn für meine Werke erwarte ich nichts. Mir genügt das Dasein und das Wissen, dass ich Dein Kind bin, und schon ist mein Geist von Glück erfüllt“. (4, 78 – 81)

13. Hegt nicht selbstsüchtige Wünsche, indem ihr nur an eure Rettung und eure Belohnung denkt; denn eure Enttäuschung wird sehr schmerzlich sein, wenn ihr euch im Geistigen einfindet, weil ihr entdecken werdet, dass ihr euch in Wirklichkeit keinen Lohn erarbeitet habt.

14. Damit ihr besser versteht, was ich euch sagen will, gebe ich euch das folgende Beispiel: Es gibt und hat immer Männer und Frauen gegeben, die es sich angelegen sein ließen, wohltätige Werke unter ihren Brüdern zu tun, und die dennoch, wenn sie zu mir kamen, mir keine Verdienste für ihre geistige Glückseligkeit vorweisen konnten. Was war der Grund dafür? Könnt ihr euch vorstellen, dass sie Opfer einer Ungerechtigkeit von Seiten ihres Vaters gewesen sind? Die Antwort ist einfach, Jünger: Sie konnten nichts Gutes für sich ernten, weil ihre Werke nicht aufrichtig waren. Denn wenn sie ihre Hand ausstreckten, um etwas zu geben, taten sie es nie aus einem wahren Gefühl der Barmherzigkeit heraus gegenüber dem, der leidet, sondern indem sie an sich selbst dachten, an ihre Rettung, an ihre Belohnung. Die einen bewog der Eigennutz dazu, andere die Eitelkeit, und dies ist keine wahre Barmherzigkeit, denn sie war weder empfunden noch selbstlos. Ich sage euch, dass der, der keine Aufrichtigkeit und Liebe in sich hat, nicht die Wahrheit sät und sich auch keinen Lohn erwirbt.

15. Die augenscheinliche Wohltätigkeit kann euch auf Erden manche Befriedigungen verschaffen, die der Bewunderung entspringen, die ihr erregt, und der Schmeichelei, die ihr empfangt. Doch das Scheinbare gelangt nicht in mein Reich, dorthin gelangt nur das Wahrhaftige. Dort werdet ihr alle hinkommen, ohne die geringste Befleckung oder Unlauterkeit verbergen zu können. Denn bevor ihr vor Gott erscheinen könnt, werdet ihr die Galamäntel, Kronen, Insignien, Titel und alles, was der Welt angehört, abgelegt haben, um vor dem höchsten Richter als einfache Geister zu erscheinen, die vor dem Schöpfer Rechenschaft ablegen über die Aufgabe, die ihnen anvertraut wurde. (75, 22 – 24)

16. Wer seinen Nächsten gerne aus Liebe nützlich sein möchte, widmet sich dem Guten auf irgendeinem der vielerlei Wege, die das Leben bietet. Er weiß, dass er ein Menschenwesen ist, das sich bereitfinden soll, vom göttlichen Willen für sehr hohe Ziele verwendet zu werden. Ich will, dass ihr, oh Jünger, Wissen erlangt, damit ihr jene von ihren Irrtümern befreit, die den Weg zur Aufwärtsentwicklung verloren haben.

17. Die wahre Liebe – jene, die über die menschlichen Gefühle des Herzens hinausgeht, ist die Frucht der Weisheit. Seht, wie ich in meinem Wort Weisheit in eure Vorstellungswelt säe, und hernach erwarte ich die Frucht eurer Liebe.

18. Es gibt viele Arten, Gutes zu tun, viele Arten zu trösten und zu dienen. Alle sind Ausdruck der Liebe, welche eine einzige ist – der Liebe, welche Weisheit des Geistes ist.

19. Die einen mögen auf dem Weg der Wissenschaft wandeln, andere auf dem des Geistes, wieder andere vom Gefühl bestimmt, doch die Gesamtheit aller wird die geistige Harmonie ergeben. (282, 23 – 26)

 

Geistige und materielle Liebestätigkeit

20. Wenn ihr materiell arm seid und aus diesem Grund euren Nächsten nicht helfen könnt, so grämt euch nicht. Betet, und ich werde bewirken, dass dort, wo es nichts gibt, Licht erstrahlt und Friede wird.

21. Die wahre Nächstenliebe, aus der das Mitgefühl geboren wird, ist die beste Gabe, die ihr den Bedürftigen zuteil werden lassen könnt. Wenn ihr beim Geben eines Geldstücks, eines Brotes oder eines Glas Wassers nicht das Gefühl von Liebe zu eurem Bruder habt – wahrlich, ich sage euch, dann habt ihr nichts gegeben, dann wäre es besser für euch, euch nicht von dem zu trennen, was ihr gebt.

22. Wann willst du, oh Menschheit, die Macht der Liebe kennen lernen? Bis heute hast du noch niemals Gebrauch gemacht von jener Kraft, die der Ursprung des Lebens ist. (306, 32 – 33)

23. Seht nicht Feinde, sondern Brüder in allen, die euch umgeben. Verlangt für niemanden Bestrafung. Seid nachsichtig, damit ihr ein Beispiel von Vergebung gebt und keine Gewissensbisse in eurem Geist entstehen. Verschließt eure Lippen und lasst mich eure Sache richten.

24. Heilt die Kranken, gebt den Verwirrten die Vernunft zurück. Vertreibt die Geister, die den Verstand trüben, und sorgt dafür, dass beide das Licht, das sie verloren haben, wiedergewinnen. (33, 58 – 59)

25. Jünger: Jener Grundsatz, den ich euch in der Zweiten Zeit lehrte, einander zu lieben, ist auf alle Handlungen eures Lebens anwendbar.

26. Manche sagen mir: Meister, wie kann ich meine Nächsten lieben, da ich ein unbedeutendes Wesen bin, dessen Leben mit körperlicher Arbeit ausgefüllt ist?

27. Diesen meinen Kleinen sage ich: Selbst bei dieser körperlichen Arbeit, die scheinbar ohne Bedeutung ist, könnt ihr eure Nächsten lieben, wenn ihr eure Arbeiten mit dem Wunsch tut, euren Brüdern zu dienen.

28. Stellt euch vor, wie schön euer Leben wäre, wenn jeder Mensch mit dem Gedanken arbeiten würde, Gutes zu tun und seine kleine Anstrengung mit der anderen zu vereinen. Wahrlich, ich sage euch, es gäbe dann kein Elend mehr. Doch die Wahrheit ist, dass jeder für sich arbeitet, an sich denkt und höchstens noch an die seinen.

29. Ihr alle müßt wissen, dass niemand sich selbst genug sein kann, und dass er die anderen benötigt. Ihr alle sollt wissen, dass ihr zutiefst an eine universelle Aufgabe gebunden seid, die ihr vereint erfüllen sollt – jedoch nicht durch irdische Verpflichtungen vereint, sondern durch die Gesinnung, durch Inspiration und Ideal, mit einem Wort: durch die Liebe untereinander. Die Frucht wird dann zum Wohl aller sein. (334, 35 – 37)

30. Ich sage euch, die ihr Jünger in meinem Gesetz der Liebe seid, dass wenn ihr keine vollkommenen Werke tun könnt wie jene, die ich in Jesus tat, so sollt ihr euch wenigstens anstrengen in eurem Leben, um ihnen nahe zu kommen. Mir genügt es, ein wenig guten Willen zu sehen, um mir nachzueifern, und ein wenig Liebe zu euren Nächsten, und schon stehe ich euch bei und offenbare meine Gnade und meine Macht auf eurem Weg.

31. Niemals werdet ihr allein im Kampf sein. Da ich euch nicht allein lasse, wenn ihr von der Last eurer Sünden niedergedrückt seid – glaubt ihr da, dass ich euch verlasse, wenn ihr unter der Last des Kreuzes dieser Liebesmission euren Weg geht? (103, 28 – 29)

 

Die umfassende Bedeutung der Liebe

32. Zu allen Zeiten hat euch meine Lehre deutlich gemacht, dass ihr innerstes Wesen die Liebe ist.

33. Die Liebe ist die Essenz Gottes. Aus dieser Kraft schöpfen alle Wesen, um zu leben; aus ihr entsprang das Leben und die ganze Schöpfung. Die Liebe ist der Ursprung und das Ziel in der Bestimmung all dessen, was vom Vater geschaffen wurde.

34. Angesichts jener Kraft, die alles bewegt, erhellt und belebt, verschwindet der Tod, verflüchtigt sich die Sünde, vergehen die Leidenschaften, werden die Unreinheiten abgewaschen und vervollkommnet sich alles, was unvollkommen ist. (295, 32)

35. Ich habe euch mein Dasein und den Grund für euer Dasein offenbart. Ich habe euch enthüllt, dass das Feuer, das Leben schenkt und alles belebt, die Liebe ist. Sie ist der Ursprung, aus dem alle Lebensformen hervorgegangen sind.

36. Seht: Ihr seid aus Liebe geboren, existiert aus Liebe, findet Vergebung aus Liebe und werdet aus Liebe in der Ewigkeit sein. (135, 19 – 20)

37. Die Liebe ist der Ursprung und der Grund für euer Dasein, oh Menschen. Wie könntet ihr ohne diese Gabe leben? Glaubt mir, es gibt viele, die in sich den Tod tragen, und andere, die krank sind, nur weil sie niemanden lieben. Der Heilbalsam, der viele gerettet hat, ist die Liebe gewesen, und die göttliche Gabe, die zum wahren Leben auferweckt, die erlöst und erhebt, ist gleichfalls die Liebe. (166, 41)

38. Liebt! Wer nicht liebt, trägt eine tiefe Traurigkeit in sich: jene, das Schönste und Höchste im Leben nicht zu besitzen, nicht zu fühlen.

39. Das war es, was Christus euch mit seinem Leben und mit seinem Tod lehrte und was er euch in seinem göttlichen Wort vermachte, zusammengefasst in dem Satz: „Liebet einander mit jener Liebe, die ich euch erwiesen habe“.

40. Der Tag wird kommen, an dem die, die nicht geliebt haben, sich von ihrer Verbitterung und ihren Vorurteilen frei machen, herbeikommen und bei mir ausruhen, wo sie zum Leben zurückkehren werden, wenn sie mein liebevolles Wort von unendlicher Zärtlichkeit vernehmen.

41. Wahrlich, ich sage euch, in der Liebe liegt meine Kraft, meine Weisheit und meine Wahrheit. Sie ist wie eine unermesslich lange Stufenleiter, die sich in unterschiedlichen Formen von den tieferstehenden Menschenwesen bis zu den höchsten Geistern zeigt, die die Vollkommenheit erreicht haben.

42. Liebt, auch wenn es auf eure Art ist, doch liebt immerzu. Hasst nicht, denn der Hass hinterlässt eine Todesschleppe, während man aus Liebe vergibt und jeder Groll auslöscht. (224, 34 – 36)

43. Ich sage euch: Wer seine Liebe nicht in der höchsten Form und mit absoluter Aufrichtigkeit offenbart, der liebt nicht. Er wird kein wahrhaftiges Wissen haben und wird nur sehr wenig besitzen. Wer dagegen mit ganzem Geist und all den ihm gegebenen Kräften liebt, der wird in sich das Licht der Weisheit tragen und fühlen, dass er in Wirklichkeit der Eigentümer all dessen ist, was ihn umgibt; denn was der Vater besitzt, ist auch Eigentum seiner Kinder. (168, 11)

44. Die Liebe wird euch die Weisheit geben, die Wahrheit zu verstehen, die andere auf den holprigen Wegen der Wissenschaft vergeblich suchen.

45. Erlaubt, dass der Meister euch bei allen Handlungen, Worten und Gedanken führt. Rüstet euch zu nach seinem gütigen und liebevollen Vorbild, dann werdet ihr die göttliche Liebe offenbaren. So werdet ihr euch Gott nahe fühlen, weil ihr im Einklang mit ihm sein werdet.

46. Wenn ihr liebt, wird es euch gelingen, sanft zu sein, wie Jesus es war. (21, 10 – 12)

47. Wer liebt, versteht. Wer lernt, besitzt Willen. Wer den Willen hat, vermag vieles zu tun. Ich sage euch, wer nicht mit der ganzen Macht seines Geistes liebt, wird weder geistige Erhebung noch Weisheit haben, noch wird er große Werke vollbringen. (24, 41)

48. Lasst euer Herz nicht eingebildet werden, denn es versinnbildlicht das Feuer der Ewigkeit dessen, aus dem alles hervorging und wo alles neu belebt wird.

49. Der Geist bedient sich des Herzens, um mittels des Materie zu lieben. Wenn ihr nur nach dem Gesetz der Materie liebt, wird eure Liebe vergänglich sein, weil sie begrenzt ist. Doch wenn ihr geistig liebt, gleicht jene Empfindung der des Vaters, welcher ewig, vollkommen und unwandelbar ist.

50. Alles Leben und alles Geschaffene steht in Beziehung zum Geist, weil er ewiges Leben besitzt. Begrenzt euch nicht, liebt mich und liebt euch, da ihr jenen Gottesfunken des Seins besitzt, das keine Grenzen im Lieben kennt, welches Gott selbst ist. (180, 24 – 26)

51. Steigt empor auf dem Pfad, der euch auf den Gipfel des Berges führt, und bei jedem eurer Schritte werdet ihr meine Unterweisungen besser verstehen und euch immer mehr vervollkommnen bei der Auslegung der göttlichen Botschaft.

52. Was ist die Sprache des Geistes? Es ist die Liebe. Die Liebe ist die universelle Sprache aller Geister. Seht ihr nicht, dass auch die menschliche Liebe spricht? Oftmals braucht sie keine Worte, spricht sie besser durch Taten, durch Gedanken. Wenn sich schon die menschliche Liebe so äußert – wie wird dann erst ihre Sprache sein, wenn ihr euch in meinen Gesetzen vervollkommnet? (316, 59 – 60)

53. Wenn ihr darüber nachdenkt, dass ich die Weisheit bin – jene Weisheit entspringt der Liebe. Wenn ihr mich als Richter erkennt – jene Rechtsprechung gründet sich auf die Liebe. Wenn ihr mich als Machtvollen betrachtet – meine Macht beruht auf der Liebe. Wenn ihr wisst, dass ich ewig bin – meine Ewigkeit stammt aus der Liebe, weil diese Leben ist und das Leben des Geistes unsterblich macht.

54. Die Liebe ist Licht, ist Leben und Wissen. Und diesen Samen habe ich euch vom Anbeginn der Zeiten an gegeben – den einzigen, den ich als vollkommener Landmann auf die Äcker gesät habe, die eure Herzen sind. (222. 23)

 

Die Macht der Liebe

55. O Männer und Frauen der Welt, die ihr in euren Wissenschaften das einzige vergessen habt, was euch weise und glücklich machen kann: ihr habt die Liebe vergessen, die alles inspiriert – die Liebe, die alles vermag und alles verwandelt! Ihr lebt inmitten des Schmerzes und der Finsternis; denn da ihr nicht die Liebe übt, die ich euch lehre, verursacht ihr euer körperliches oder geistiges Leiden.

56. Um meine Botschaften zu entdecken und zu verstehen, müßt ihr zuerst von Herzen gütig und sanft sein. Tugenden, die in jedem Geiste vom Augenblicke seiner Erschaffung an vorhanden sind. Aber um die wahre, hohe Empfindung der Liebe fühlen zu können, müßt ihr euch vergeistigen, indem ihr eure guten Empfindungen pflegt; doch alles habt ihr im Leben haben wollen, nur keine geistige Liebe. (16, 31 – 32)

57. Zu allen Zeiten habt ihr Führer gehabt, die euch die Macht der Liebe gelehrt haben. Es waren eure fortgeschritteneren Brüder, mit größerer Erkenntnis meines Gesetzes und größerer Reinheit in ihren Werken. Sie gaben euch ein Beispiel von Stärke, Liebe und Demut, als sie ihr Leben der Verirrungen und Sünden mit einem Dasein vertauschten, das dem Guten, dem Opfer und tätiger Nächstenliebe geweiht war.

58. Von der Kindheit bis ins hohe Alter habt ihr klare Vorbilder von all dem, was man mit der Liebe erreicht, und von den Leiden, die der Mangel an Nächstenliebe verursacht. Aber ihr – gefühlloser als die Felsen – habt es nicht verstanden, aus den Lehren und Beispielen zu lernen, die euch das tägliche Leben gibt.

59. Habt ihr einmal beobachtet, wie selbst die Raubtiere auf einen Ruf der Liebe sanft reagieren? In derselben Weise können die Elemente, die Kräfte der Natur, reagieren – alles, was in der materiellen und geistigen Welt existiert.

60. Darum sage ich euch, dass ihr alles mit Liebe segnen sollt, im Namen des Vaters und Schöpfers des Weltalls.

61. Segnen bedeutet sättigen. Segnen ist, das Gute zu fühlen, es zu sagen und weiterzugeben. Segnen heißt, alles, was euch umgibt, mit Gedanken der Liebe zu durchtränken. (14, 56 – 60)

62. Wahrlich, ich sage euch, die Liebe ist die unwandelbare Macht, die das Universum bewegt. Die Liebe ist Ursprung und Sinn des Lebens.

63. Ich leite nunmehr eine Zeit geistiger Auferstehung für alle ein. Eine Zeit, in der ich jenen gesegneten Samen der Liebe zum Erblühen bringen werde, den ich von der Höhe eines Kreuzes herab auf die Welt verströmte und euch damit ankündigte, dass, wenn die Menschen sich lieben, wie ich es euch lehrte, der Tod aus der Welt geschafft sein würde und an seiner Stelle das Leben über die Menschen herrschen und sich in all ihren Werken bekunden würde.(282,13-14)