Die Korrektur des alten Gottesbildes

1. Jesus, der Christus, ist das klarste Lehrbeispiel gewesen, das ich euch auf der Welt gab, um euch zu zeigen, wie groß die Liebe und die Weisheit des Vaters ist. Jesus war die lebende Botschaft, die der Schöpfer auf die Erde sandte, damit ihr die hohen Eigenschaften dessen erkennen solltet, der euch erschuf. Die Menschen sahen in Jehova einen zürnenden und unversöhnlichen Gott, einen schrecklichen und rachsüchtigen Richter. Doch durch Jesus befreite er euch aus eurem Irrtum.

2. Seht im Meister die Mensch gewordene göttliche Liebe. Er richtete alle eure Werke durch sein Leben der Demut, des Opfers und der Barmherzigkeit. Doch statt euch mit dem Tod zu bestrafen, bot er euch sein Blut an, um euch das wahre Leben zu zeigen, das der Liebe. Jene göttliche Botschaft erleuchtete das Leben der Menschheit, und das Wort, das der göttliche Meister den Menschen übergab, wurde zum Ursprung von Kirchen und Sekten, mittels derer sie mich gesucht haben und noch immer suchen. Doch wahrlich, ich sage euch, sie haben den Inhalt jener Botschaft noch nicht verstanden.

3. Die Menschheit glaubt zwar, daß die Liebe Gottes zu seinen Kindern unbegrenzt ist, da er in Jesus aus Liebe zu den Menschen starb. Sie ist sogar innerlich bewegt von den Leiden Jesu vor seinen Richtern und Henkern. Erkennt nach und nach auch in dem Sohn den Vater. Aber die Bedeutung, die Tragweite all dessen, was der Herr den Menschen durch jene Offenbarung sagen wollte, die in einer Jungfrau begann und in der Wolke von Bethanien endete, ist bis heute nicht richtig gedeutet worden.

4. Ich musste auf derselben Wolke wiederkommen, in der sich das Wort zum Vater erhob, um euch die Erklärung dafür zu geben und die Bedeutung all dessen aufzuzeigen, was euch mit der Geburt, dem Leben, den Werken und dem Tod Jesu offenbart wurde.

5. Der Geist der Wahrheit, der damals von Christus Verheißene, ist diese göttliche Kundgebung, welche kam, um die Finsternisse zu erhellen und die Geheimnisse zu erklären, die der Verstand oder das Herz der Menschen nicht zu durchdringen vermochte. ( 81, 46 – 49)

6. Ich predigte meine Wahrheit in der Zweiten Zeit als Mensch durch mein Vorbild. Ich hob die unnütze Opferung unschuldiger und unbewusster Wesen auf, indem ich mich um einer vollkommenen Liebeslehre willen opferte. Lamm Gottes habt ihr mich genannt, weil mich jenes Volk an seinen traditionellen Feiertagen geopfert hatte.

7. Tatsächlich wurde mein Blut vergossen, um den Menschen den Weg zur Erlösung zu zeigen. Meine göttliche Liebe wurde vom Kreuz herab auf die Menschheit jener und aller Zeiten ausgegossen, damit die Menschheit sich an jenem Beispiel, an jenen Worten, an jenem vollkommenen Leben inspirieren würde und die Rettung, die Reinigung von Sünden und die Erhebung des Geistes fände. (276, 15)

 

Das Vorbild Jesu

8. Es war notwendig, daß Jesus euch die Prinzipien aufzeigte, nach denen ihr euch richten solltet, und von denen ihr euch entfernt hattet.

9. Ich bezeugte euch meine ganze Sanftmut, meine Liebe, meine Weisheit und Barmherzigkeit, und trank bei euch den Leidenskelch, damit euer Herz bewegt und euer Verstand erwachen würde. Die Herzen mussten zum Guten geboren werden, und der Schmerz, mich aus Liebe zu ihnen gekreuzigt zu sehen, war wie ein Stachel, der sie daran erinnern sollte, daß ihr alle um der Liebe willen leiden müßt, um zum Vater zu gelangen. Meine Verheißung für jeden, der sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen möchte, war der ewige Friede, die höchste Seligkeit, die kein Ende hat im Geist. (240, 23 – 24)

10. Christus ist und soll euer Vorbild sein; dafür bin ich damals Mensch geworden. Was war die Offenbarung, die Jesus der Menschheit brachte? Seine unendliche Liebe, seine göttliche Weisheit, seine Barmherzigkeit ohne Grenzen und seine Macht.

11. Ich sagte euch: nehmt mich zum Vorbild, und ihr werdet die gleichen Werke tun, die ich tue. Da ich als Meister kam, solltet ihr begreifen, daß das nicht geschah, um euch unerfüllbare Lehren zu geben, oder solche, die jenseits des Auffassungsbereichs des Menschen liegen.

12. Begreift also, daß wenn ihr Werke tut, die jenen gleichen, die Jesus euch lehrte, ihr die Fülle des Lebens, von der ich zuvor zu euch sprach, erreicht haben werdet. (156, 25 – 27)

 

Die Bedeutung der Lehre Jesu

13. Die Lehre Jesu – gegeben als Richtschnur, als offenes Buch, damit die Menschheit sie studiere – ist mit nichts anderem in irgendeinem anderen Volk der Erde, in irgendeiner Generation, in irgendeiner Rasse zu vergleichen. Denn jene, die sich aufgemacht haben, um Gebote der Gerechtigkeit oder Lehren der Nächstenliebe zu überbringen, sind von mir zur Erde gesandt worden als Wegbereiter, als Boten, doch nicht als Gottheit. Christus allein kam zu euch als Gottheit. Er brachte euch die klarste und größte Unterweisung, die das Herz des Menschen empfangen hat. (219, 33)

 

Berufung, Lehrzeit und Prüfungen der Jünger Jesu

14. Ihr habt in dieser Zeit der Jahre meiner Predigttätigkeit gedacht. Jener drei Jahre, in denen ich meine Jünger vorbereitete, in denen ich mit ihnen zusammenlebte. Sie sahen alle meine Werke, und bei ihrer Vorbereitung vermochten sie in mein Herz zu dringen und die Reinheit, die ganze Majestät und die Weisheit zu schauen, die im Meister war.

15. Meine Taten damals geschahen nicht um des Aufsehens willen, mein Wandel auf Erden war bescheiden. Wer jedoch vorbereitet war, ahnte die Größe meiner Gegenwart und der Zeit, in der er lebte.

16. Also erwählte ich meine Jünger, von denen ich einige am Ufer des Flusses antraf und die ich berief, indem ich sagte: „Folget mir nach“. Als diese ihren Blick auf mich richteten, verstanden sie, wer jener war, der zu ihnen sprach, und so erwählte ich einen nach dem anderen. (342, 21)

17. Solange ich auf der Welt predigte, habe ich niemals gesagt, daß meine Jünger bereits Meister seien oder daß man auf sie hören solle. Sie waren noch Schüler, die – vom Licht meines Wortes in Bann geschlagen – mir willig nachfolgten, die aber noch Fehler begingen. Denn es brauchte seine Zeit, bis sie sich wandelten und hernach als Vorbild für die Menschen wirkten. Sie waren Felsbrocken, die noch vom Meißel der göttlichen Liebe geglättet werden mussten, damit auch sie später Steine in Diamanten verwandeln würden. (356, 39)

18. Zu allen Zeiten habe ich meine Jünger geprüft. Wieviele Male habe ich Petrus der Prüfung unterworfen, und nur in einer derselben wankte er. Doch urteilt ob dieser Tat nicht schlecht über ihn, denn als sein Glaube entflammte, war er unter den Menschen wie eine Fackel, wenn er predigte und von der Wahrheit Zeugnis ablegte.

19. Verurteilt Thomas nicht. Bedenkt, wie oft ihr meine Werke mit Händen greifen konntet und selbst dann noch gezweifelt habt. Blickt nicht mit Verachtung auf Judas Ischariot, jenen geliebten Jünger, der seinen Meister für dreißig Silberlinge verkaufte. Denn niemals hat es eine größere Reue gegeben als die seine.

20. Ich bediente mich jedes einzelnen von ihnen, um euch Lehren zu hinterlassen, die euch als Beispiel dienen und ewig im Gedächtnis der Menschheit haften würden. Nach ihrem Kleinmut bereuten sie, änderten sich und widmeten sich uneingeschränkt der Erfüllung ihrer Mission. Sie waren wirkliche Apostel und ließen für alle Generationen ein Vorbild zurück. (9, 22 – 23)

 

Der Apostel Johannes

21.Erinnert euch: als mein Körper vom Kreuz genommen und danach begraben wurde, glaubten die Jünger, die bestürzt waren und nicht begreifen konnten, was geschehen war, daß mit dem Tod des Meisters alles aus sei. Es war notwendig, daß ihre Augen mich nochmals sahen und ihre Ohren mich erneut hörten, damit ihr Glaube entbrannte und ihre Erkenntnis an meinem Wort erstarkte.

22. Nun kann ich euch sagen, daß es unter jenen Jüngern einen gab, der niemals an mir zweifelte, der angesichts der Prüfungen niemals wankte, und der mich nicht einen Augenblick verließ. Es war Johannes, der treue, mutige, feurige und liebevollste Jünger.

23. Um dieser Liebe willen vertraute ich ihm Maria an, als sie zu Füßen des Kreuzes standen, damit er auch fernerhin in jenem Herzen ohne Makel die Liebe zu sich nehmen würde, und er an ihrer Seite noch mehr für den Kampf gestärkt würde, der ihn erwartete.

24. Während seine Brüder, die anderen Jünger, einer nach dem anderen unter dem Todesstreich des Henkers fielen und so mit ihrem Blut und ihrem Leben die ganze Wahrheit, die sie gepredigt hatten und den Namen ihres Meisters besiegelten, besiegte Johannes den Tod und entkam dem Martyrium.

25. Da er in die Einöde verbannt war, dachten seine Verfolger nicht daran, dass dort, auf jener Insel, wohin sie ihn verjagt hatten, zu jenem Menschen die große Offenbarung der Zeitepochen aus den Himmeln herniederkommen würde, die ihr nach und nach durchlebt. Die Prophetie, die zu den Menschen über alles spricht, was geschehen und in Erfüllung gehen wird.

26. Nachdem Johannes seinen Brüdern viel Liebe geschenkt und sein Leben der Aufgabe gewidmet hatte, ihnen im Namen seines Meisters zu dienen, musste er getrennt von ihnen leben, allein. Aber immerzu betete er für die Menschheit, immer dachte er an jene, für die Jesus sein Blut vergossen hatte.

27. Das Gebet, die Stille, die innere Sammlung, die Lauterkeit seiner Existenz und die Güte seiner Gedanken vollbrachten das Wunder, daß jener Mensch, jener Geist sich in kurzer Zeit entwickelte, wofür andere Geister Jahrtausende benötigen, um es erreichen zu können. (309,44 – 45)

28. Wenn ich die Bewohner dieser Welt betrachte, sehe ich, daß alle Völker meinen Namen kennen, daß Millionen von Menschen meine Worte nachsprechen. Doch wahrlich, ich sage euch, dennoch sehe ich keine Liebe der Menschen untereinander.

29. Alles, was ich euch in dieser Zeit lehre und was auf der Welt geschieht, ist die Erklärung und die Erfüllung der Offenbarung, die ich der Menschheit durch meinen Apostel Johannes gab, als ich ihn zu der Zeit, da er auf der Insel Patmos lebte, im Geist in die Himmelshöhen, zur Göttlichen Ebene, zur Unermesslichkeit trug, um ihm durch Sinnbilder den Ursprung und das Ziel, das Alpha und das Omega zu zeigen. Und er sah die Ereignisse, die geschehen waren – jene, die sich gerade vollzogen, und jene, die noch kommen würden.

30. Er verstand zu diesem Zeitpunkt nichts davon, aber meine Stimme sagte ihm: „Schreibe auf, was du sehen und hören wirst“, und er schrieb auf.

31. Johannes hatte Jünger, die das Meer mit Schiffen überquerten, um ihn an seinem Zurückgezogenheit aufzusuchen. Begierig fragten jene Männer den, der ein Jünger Jesu gewesen war, wie der Meister gewesen sei, und wie sein Wort und seine Wundertaten. Und Johannes, der seinem Meister in Liebe und Weisheit nacheiferte, setzte sie mit seinem Wort in Erstaunen. Auch als das Alter herannahte, als sein Körper bereits von der Zeit gebeugt war, hatte er noch genug Kräfte, um von seinem Meister zu zeugen und seinen Jüngern zu sagen: „Liebet einander“.

32. Als jene, die ihn aufsuchten, sahen, daß der Tag von Johannes Hinscheiden näher kam, baten sie ihn im Verlangen danach, alle Weisheit zu besitzen, die jener Apostel angesammelt hatte, ihnen alles zu offenbaren, was er von seinem Meister gelernt hatte. Doch als Antwort vernahmen sie immer nur jenen Satz: „Liebet einander“.

33. Jene, die mit soviel Eifer und Interesse fragten, fühlten sich betrogen und dachten, daß das Alter die Worte Christi aus seinem Gedächtnis gelöscht habe.

34. Ich sage euch, daß Johannes kein einziges meiner Worte vergessen hatte, sondern daß er aus all meinen Lehren als eine einzige Quintessenz jene Lehre aussprach, die das ganze Gesetz zusammenfasst: die Liebe untereinander.

35. Wie hätte jenem so geliebten Jünger die Lehre des Meisters, den er so sehr liebte, aus der Erinnerung schwinden können? (167, 32 – 37)

36. In der Zweiten Zeit, nach meinem Scheiden, stärkte eure himmlische Mutter weiterhin meine Jünger und stand ihnen bei. Nach dem Schmerz und der Prüfung fanden sie Schutz im liebevollen Herzen Marias, ihr Wort nährte sie Tag für Tag. Ermutigt durch Maria, die sie weiterhin in Vertretung des göttlichen Meisters belehrte, setzten sie ihren Weg fort. Als sie hinschied, begann ihr Kampf, und ein jeder folgte dem Weg, der ihm gewiesen war. (183, 15)

 

Die Apostel Petrus und Paulus

37. Vergesst nicht die Sache mit Petrus, meinem Jünger, als er bis auf den Tod von Saulus verfolgt wurde. Ich bewies dem treuen Apostel, daß er nicht allein in seiner Prüfung war, und wenn er meiner Macht vertraute, ich ihn vor seinen Verfolgern schützen würde.

38. Saulus wurde von meinem göttlichen Licht überrascht, als er auf der Suche nach Petrus war, um ihn zu verhaften. Mein Licht gelangte bis auf den Herzensgrund des Saulus, welcher – angesichts meiner Gegenwart zu Boden geworfen, besiegt von meiner Liebe, unfähig, die Aufgabe zu Ende zu führen, die er gegen meinen Jünger vorhatte, in seinem tiefsten Innern die Umwandlung seines ganzen Wesens fühlte. Und nun zum Glauben an Christus bekehrt, beeilte er sich nach Petrus zu suchen. Aber nicht mehr, um ihn zu töten, sondern um ihn zu bitten, daß er ihn im Wort des Herrn unterweise und ihn an seinem Werk teilhaben lasse.

39. Von da an war Saulus Paulus, wobei jener Namenswechsel die vollständige geistige Umwandlung jenes Mannes anzeigte, seine völlige Bekehrung. (308, 46 – 47)

40. Paulus zählte nicht zu den zwölf Aposteln, er aß nicht an meinem Tisch, noch folgte er mir auf den Wegen nach, um meine Unterweisungen zu hören. Vielmehr glaubte er nicht an mich, noch blickte er mit freundlichen Augen auf die, die mir nachfolgten. In seinem Herzen existierte die Idee, den Samen, den ich meinen Jüngern anvertraut hatte, welcher sich gerade auszubreiten begann, zu vernichten. Aber Paulus wusste nicht, daß er einer der meinen war. Er wusste, daß der Messias kommen musste, und er glaubte daran. Doch konnte er sich nicht vorstellen, daß der demütige Jesus der verheißene Heiland sein sollte. Sein Herz war voll des Hochmuts der Welt und deshalb hatte er die Gegenwart seines Herrn nicht empfunden.

41. Saulus hatte sich gegen seinen Erlöser erhoben. Er verfolgte meine Jünger sowie die Leute, die sich an sie wandten, um meine Botschaft von den Lippen jener Apostel zu vernehmen. Und so überraschte ich ihn, als er dabei war, die meinen zu verfolgen. Ich berührte ihn an der empfindsamsten Stelle seines Herzens und sogleich erkannte er mich, weil sein Geist mich erwartete. Deshalb hörte er meine Stimme.

42. Es war mein Wille, daß jener weithin bekannte Mann sich auf diese Weise bekehren sollte, damit die Welt auf allen seinen Wegen jene überraschenden Werke miterleben konnte, die ihr als Ansporn zum Glauben und zum Verstehen dienen sollten.

43. Wozu noch im einzelnen das Leben dieses Mannes durchgehen, der von da an sein Leben der Liebe zu seinen Nächsten widmete, inspiriert von der Liebe zu seinem Meister und seinen göttlichen Unterweisungen?

44. Paulus war einer der größten Apostel meines Wortes, sein Zeugnis war immer von Liebe, Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit und Licht durchdrungen. Sein früherer Materialismus wurde zu einer sehr hohen Geistigkeit, seine Härte zu unendlicher Zärtlichkeit. Und so wurde der Verfolger meiner Apostel zum eifrigsten Sämann meines Wortes, zum unermüdlichen Wanderprediger, welcher die göttliche Botschaft seines Herrn, für den er lebte und dem er sein Leben weihte, in verschiedene Nationen, Provinzen und Dörfer brachte.

45. Hier hast du, geliebtes Volk, ein schönes Beispiel von Bekehrung und einen Beweis dafür, daß Menschen, auch wenn sie mich noch nicht gehört haben, große Apostel von mir werden können. (157, 42 – 47)

 

Das Beispiel der Apostel

46. Wer außer Mir ermutigte die Jünger in jener Zweiten Zeit, als sie dann ohne ihren Meister durch die Welt zogen? Erscheint euch nicht das Werk eines jeden von ihnen bewundernswert? Aber ich sage euch, daß auch sie Schwächen hatten wie jeder andere Mensch. Später wurden sie von Liebe und Glauben erfüllt, es machte sie nicht mutlos, auf der Welt wie Schafe unter Wölfen zu sein und ihren Weg immer unter Verfolgung und Spott der Leute zu gehen.

47. Sie hatten die Macht, Wunder zu vollbringen. Sie verstanden von jener Gnade Gebrauch zu machen, um Herzen zur Wahrheit zu bekehren.

48. Wohl all jenen, die das Wort Jesu aus dem Mund meiner Apostel vernahmen, denn bei ihnen erlitt meine Lehre keine Veränderung, sondern wurde in all ihrer Lauterkeit und Wahrheit gegeben. Daher fühlten die Menschen, wenn sie ihnen zuhörten, in ihrem Geist die Gegenwart des Herrn und spürten in ihrem Wesen ein unbekanntes Gefühl von Macht, von Weisheit und Majestät.

49. In jenen armen und demütigen Fischern aus Galiläa habt ihr ein würdiges Vorbild. Durch die Liebe verwandelt in geistige Fischer, erschütterten sie Völker und Reiche durch das Wort, das sie von Jesus gelernt hatten, und bereiteten durch ihre Beharrlichkeit und ihre Aufopferung die Bekehrung der Völker und das Zustandekommen des geistigen Friedens vor. Von den Königen bis zu den Bettlern – sie alle erfuhren meinen Frieden in jenen Tagen wahren Christentums.

50. Jene Ära der Spiritualität unter den Menschen war nicht von Dauer; doch ich, der alles weiß, hatte euch meine Rückkehr angekündigt und verheißen, weil ich wusste, daß ihr mich wiederum brauchen würdet. (279, 56 – 60)

 

Die Ausbreitung des Christentums

51.Meine Lehre, auf den Lippen und in den Werken meiner Jünger, war ein Schwert der Liebe und des Lichtes, das gegen die Unwissenheit, das Götzentum und den Materialismus kämpfte. Ein Schrei der Empörung stieg bei denen auf, die den nahen Untergang ihrer Mythen und Traditionen sahen, während gleichzeitig aus anderen Herzen ein Hymnus der Wonne drang angesichts des lichtvollen Weges, der sich für die Hoffnung und den Glauben der nach Wahrheit Dürstenden und von Sünde Belasteten auftat.

52. Jene, die das Geistige Leben leugneten, gerieten in Wut, als sie die Offenbarungen über das Himmelreich vernahmen, während die, die jenes Dasein erahnten und davon Gerechtigkeit und Heil erhofften, dem Vater dankten, daß er der Welt seinen Eingeborenen Sohn gesandt hatte.

53. Die Menschen, die in ihren Herzen die gesegnete Sehnsucht bewahrt hatten, ihrem Gott mit Lauterkeit zu dienen und ihn zu lieben, sahen ihren Weg frei und ihren Verstand erleuchtet werden, als sie sich in mein Wort vertieften, und sie fühlten eine Belebung in ihrem Geist und in ihrem Herzen. Die Unterweisung Christi als wahres geistiges Brot füllte die unermessliche Leere aus, die in ihnen war, und erfüllte mit Vollkommenheit und seinem Sinngehalt alle Sehnsüchte ihres Geistes überreichlich.

54. Ein neues Zeitalter hob an, ein lichtvollerer Weg tat sich auf, der in die Ewigkeit führte.

55. Welch schöne Gefühle geistiger Erhebung, von Liebe und von Zärtlichkeit erwachten da in jenen, die vom Glauben erleuchtet wurden, um mein Wort zu empfangen! Welcher Mut und welche Standhaftigkeit begleitete jene Herzen, die alles zu erleiden und zu überwinden verstanden, ohne einen Augenblick zu verzagen!

56. Etwa weil das Blut des Meisters noch frisch war? Nein, Volk. Die geistige Essenz jenes Blutes, welches die materielle Verkörperung der göttlichen Liebe war, wird nicht trocken noch erlischt sie jemals. Sie ist heute wie damals gegenwärtig, lebendig und lebenswarm.

57. Der Grund ist, daß in jenen Herzen gleichfalls Liebe zur Wahrheit vorhanden war, der sie ihr Leben weihten und für die sie sogar ihr Blut hingaben, um damit zu beweisen, daß sie die Lektion ihres Meisters gelernt hatten.

58. Jenes hochherzig dahingegebene Blut überwand die Hindernisse und die Heimsuchungen.

59. Welch ein Gegensatz zeigte sich zwischen der Geistigkeit der Jünger meines Wortes und der Abgötterei, dem Materialismus, dem Egoismus und der Unwissenheit der Fanatiker in alten Traditionen oder der Heiden, die nur lebten, um dem Vergnügen der Materie zu huldigen! (316, 34 – 42)

60. Besät den Lebensweg mit guten Beispielen, verfälscht nicht Meine Unterweisungen. Nehmt euch darin meine Apostel der Zweiten Zeit zum Vorbild, die niemals auf sinnfällige Kulte verfielen, um meine Lehre zu lehren und zu erläutern. Nicht ihnen kann man die Schuld an der Abgötterei zuschreiben, in die die Menschheit danach geriet. Ihre Hände errichteten niemals Altäre, noch bauten sie Paläste für die geistige Gottesverehrung. Aber sie brachten der Menschheit die Unterweisung Christi, brachten Gesundheit den Kranken, Hoffnung und Trost den Armen und Betrübten, und wie ihr Meister zeigten sie den Verirrten den Weg zum Heil.

61. Die christliche Religion, die ihr heutzutage kennt, ist nicht einmal ein Abglanz der Lehre, die meine Apostel ausübten und lehrten!

62. Ich sage euch noch einmal, daß ihr in jenen Jüngern vollkommene Vorbilder von Demut, Liebe, Barmherzigkeit und Erhebung finden könnt. Sie besiegelten die Wahrheit, die ihr Mund aussprach, mit ihrem Blut.

63. Von euch wird die Menschheit nicht mehr Blut fordern, um eurem Zeugnis Glauben zu schenken. Aber sie wird Wahrhaftigkeit von euch verlangen.(256,30-33)